Eins-nullige Post von zwei-nulligen Freunden

In der Web-2.0-Welt bewege ich mich agil und fühle mich wohl. Ich bin sicher: mir würde etwas fehlen, gäbe es Twitter, Blogs und & Co. nicht (mehr). Aber heute ist mir wieder einmal bewusst geworden, dass es auch ein „Leben 1.0“ gibt:

Entsprechend überrascht war ich, als mir heute diese eins-nullige Postkarte von zwei-nulligen Freuden vom letzten #tweetupCH-Dinner ins Büro gebracht wurde:


(klick aufs Bild, um es zu vergrössern!)

Herzlichen Dank für Eure Idee, @danielebneter, @DWRCH, @fiLSa, @gembler, @idealizer, @kbild, @pixelfreund und @tanya (?) – ich habe mich riesig gefreut! :-)

Merke: es ist nicht alles 2.0, was Freude macht!

13 Tipps für mehr Motivation im Job

Die 13 Tipps für mehr Motivation im Job von Jochen Mai – Die Karriere-Bibel – möchte ich Ihnen nicht vorenthalten:

  1. Seien Sie gutgelaunt!
  2. Seien Sie dankbar!
  3. Memorieren Sie schöne Augenblicke!
  4. Bewegen Sie sich!
  5. Suchen Sie sich Freunde!
  6. Essen Sie besser!
  7. Stellen Sie Ihr Büro um!
  8. Mehr Licht!
  9. Schlafen Sie regelmäßig!
  10. Lächeln Sie!
  11. Nehmen Sie sich Zeit!
  12. Lesen Sie Stoff, der inspiriert!
  13. Unternehmen Sie etwas!

Die Details finden Sie im Karriere-Bibel-Blog …

Von mir der 14. Tipp:
Machen Sie nur einen Job, der Ihnen Freude macht!

2007 – das war’s … (Bilanz statt Vorsatz)

Jochen Mai – bekannt für wertvolle Denkanstösse – kennt das Problem (wie wir alle auch): die Vorsätze fürs neue Jahr enden meist im Frust. Wir wär’s, wenn wir uns dies ersparten und stattdessen Bilanz des abgelaufenen Jahres ziehen?

Es müssen aber auch nicht jedes Jahr Vorsätze sein. Statt unhaltbarer Versprechen, deshalb eine Art Bilanz über das bereits Erreichte. Genauer: Eine individuelle Ankreuzliste über 150 Dinge, die Sie (vielleicht) schon erlebt haben.

Das hier ist meine ganz persönliche Liste der Dinge, die ich im Jahr 2007 getan oder erlebt habe:

8. Einen Kollegen gelobt
9. Einen Kollegen gelobt, ohne dass er das mitbekommen hat
10. Den Chef gelobt
12. Einem Kollegen aus der Patsche geholfen
13. Dem Chef aus der Patsche geholfen
15. Ein lange gesetztes Ziel erreicht
16. Verbesserungsvorschläge gemacht, die auch umgesetzt wurden
17. Mehr gearbeitet als nötig
20. Den Chef kritisiert – und ihm das persönlich gesagt
22. Jemanden von einer Sache überzeugt, die einem sehr wichtig ist
23. Sich von anderen überzeugen lassen
24. Etwas Wichtiges hinzu gelernt
25. Völlig neue Gedanken zu eigen gemacht
26. Sich im Internet gegoogelt
27. Andere Menschen im Internet gegoogelt
32. Ein Blog gestartet oder fortgesetzt
33. Kommentare in anderen Blogs hinterlassen
34. Entdeckt, dass jemand mein Blog kennt, von dem ich es nicht erwartet hätte
35. Einen Artikel im Internet veröffentlicht
36. Neue Freunde im Internet kennengelernt
45. Einen Lachanfall bekommen
46. Andere zum Lachen gebracht
50. Ãœber das eigene Leben gefreut, wenigstens für einen Moment
51. Laut im Auto gesungen
57. Interviewt worden
58. Etwas geschrieben oder gesagt, das falsch war
59. Einen Artikel veröffentlicht
61. Mindestens ein Buch gelesen
78. Sternschnuppen beobachtet
81. Eine Schneeballschlacht mitgemacht
90. In einem Hubschrauber geflogen
109. Schnecken gegessen
112. Aus Resten ein großartiges Gericht zubereitet
125. „Ich liebe Dich“ gesagt – und so gemeint
147. Einen ganzen Tag nur mit der Familie verbracht
148. Die Steuererklärung schon gemacht
150. Bei dieser Liste mindestens einmal gelogen (ganz ehrlich!)

Ihnen wünsche ich selbstverständlich ein erfolgreiches Jahr 2008. Und, dass Ihre eigene Bilanz für das Jahr 2007 subjektiv positiv ausgefallen ist!

Schmidtlein, Tank und Rüegsegger

Endlich ist mal etwas los – in meiner Mailbox geht heute so richtig die Post ab:

Von: Hans E. Ruegsegger [mailto:briefkasten @ ruegsegger-hans.ch]
Gesendet: Montag, 2. Juli 2007 15:11
An: widmer
Betreff: Ihre Rechnung

Hans E. Rüegsegger (Anwaltskanzlei)
Schanzenstrasse 1, Postfach 7749, 3001 Bern

Aktenzeichen: 330235/35
Bern, den 01.07.2007

Bitte geben Sie Ihr Aktenzeichen bei jeglichem Schriftverkehr und Zahlungen immer an.

Sehr geehrte Kunde,

hiermit zeige ich die Interessenvertretung der Firma Andreas & Manuel Schmidtlein GbR, Vor der Hube 3, D 64572 Büttelborn, Deutschland an. Ordnungsgemäße Bevollmächtigung wird anwaltlich versichert. Meine Mandantschaft macht gegen Sie folgende Forderung geltend:

Rechnung vom 15.08.2006 aus Dienstleistungsvertrag mit der Rechnungsnummer R302280 für die Anmeldung vom 29.07.2006 um 14:33 Uhr auf der Internetseite P2P-heute.com mit folgender Anmelde-IP: 217.872.373.74.

Sie schulden meiner Mandantschaft daher 742,00 EUR. Da Sie sich in Verzug befinden, sind Sie gegenüber meiner Mandantschaft verpflichtet, die durch meine Tätigkeit entstandenen Gebühren zu erstatten.

Das Originalrechnung finden Sie im Anhang als signierte PDF Datei. Bitte behalten Sie das Original Rechnung unbedingt für Ihre Unterlagen.

Liquidation:

1,3 Geschäftsgebühr, Nr. 2300 VV 466,50 EUR
Auslagenpauschale, Nr. 7002 VV 1,50 EUR
Gesamtsumme 829,00 EUR
Der von Ihnen zu zahlende Gesamtbetrag beläuft sich somit auf 938,00 EUR.

Ich fordere Sie auf, den Gesamtbetrag, innerhalb einer Frist von 10 Tagen, also bis zum 10.07.2007 (hier eingehend)
auszugleichen. Bitte überweisen Sie diesen Betrag auf das unten angegebene Konto. Sollte der Gesamtbetrag nicht fristgerecht eingehen, werde ich meiner Mandantschaft empfehlen, die Forderung ohne weitere außergerichtliche Ankündigung, gerichtlich geltend zu machen, wodurch weitere Kosten zu Ihren Lasten entstehen. Wir möchten in diesem Zusammenhang auf die bereits ergangenen Urteile verweisen, welche Sie auf der Internetseite www.ruegsegger-hans.ch einsehen können.

Bei der Anmeldung auf oben genannter Internetseite wurde die zu diesem Zeitpunkt übermittelte IP-Adresse gespeichert. Die IP-Adresse ermöglicht den Strafverfolgungsbehörden, im Falle einer strafrechtlichen Ermittlung, die Identifikation des PC’s, der zum Zeitpunkt der Anmeldung genutzt wurde. Als weitere Sicherheitsinstanz ist auf oben genannter Internetseite das Geburtsdatum des Users eingegeben worden. Sollte sich bei einer weiteren überprüfung der Daten herausstellen, dass ein falsches Geburtsdatum eingegeben wurde, ist von einem Betrugsdelikt auszugehen. In diesem Fall hätte sich eine gegebenenfalls minderjährige Person eine Leistung erschlichen, die ihr nicht hätte bereitgestellt werden dürfen. Hier behalte ich mir im Namen meiner Mandantschaft die Erstattung einer Strafanzeige vor. Die dabei anfallenden Kosten und Auslagen sind gegebenenfalls gegen Sie geltend zu machen.

Mit freundlichen Grüßen
Hans E. Rüegsegger
Rechtsanwalt

Hans E. Rüegsegger (Anwaltskanzlei)
Schanzenstrasse 1, Postfach 7749, 3001 Bern
Telefon: 031 398 66 00; Telefax: 086031 3986600
Postkonto: 30-358050-6
E-Mail: briefkasten@ruegsegger-hans.ch

Bankkonto:
Hans E. Rüegsegger
Credit Suisse
Werdmühleplatz
8070 Zürich
Kto-Nr. 0879-741507-21
Clearing Code: 4879
Postcheckkto: 80-500-4

Bitte geben Sie als Zahlungsempfänger unbedingt Hans E. Rüegsegger (Anwaltskanzlei) an und Ihr Aktenzeichen als
Verwendungszweck.

Dazu ein paar Punkte meinerseits:

  1. Ein Anwalt meldet sich per E-Mail „An: widmer“ und nennt mich „Kunde“? Oh, wie professionell
  2. Bern, den 01.07.2007? Fleissig, fleissig, sogar am Sonntag wird betrogen gearbeitet!
  3. Liebe Freunde der Abzockbranche in Deutschland: wenn Ihr so tut, als wärt Ihr ein Schweizer Anwalt, dann denkt bitte daran, dass wir hier das „ß“ nicht verwenden, gell!
  4. „auf der Internetseite P2P-heute.com mit folgender Anmelde-IP: 217.872.373.74“? a) diese nette Seite kannte ich bis soeben gar nicht und b) die von Euch genannte IP-Adresse gibt’s gar nicht.
  5. „Bitte behalten Sie das Original Rechnung unbedingt für Ihre Unterlagen.“? Das Original Rechnung? Bitte verwenden Sie ergaunerte Gelder, um einen Deutschkurs zu absolvieren. Danke.
  6. „die Identifikation des PC’s“? Hey, Deppenapostroph!
  7. Bankkonto Credit Suisse Kto-Nr. 0879-741507-21? Wieso soll sich ein Berner Anwalt ein Konto mit einer Reifenverkaufsbude teilen?
  8. briefkasten@ruegsegger-hans.ch? Wieso nicht wie im Telefonbuch die offizielle Mailadresse ruegsegger-hans@bluewin.ch?

Den Anwalt Hans Rüegsegger gibt’s tatsächlich. Man findet ihn in Anwaltsverzeichnissen, im Telefonbuch und die Domain ist auf den selben Namen/mit der selben Adresse verzeichnet. Das Kurlige daran:
Auf seiner Website schreibt er zwar …

Achtung: Wenn Sie kürzlich Mails mit meinem Absender und einer Zahlungsaufforderung erhalten haben, dann telefonieren Sie mir bitte nicht. Diese Mails, die Sie zur Zahlung eines Betrags auffordern, sind nicht von mir verschickt worden. Sie haben mit meiner Kanzlei nicht das Geringste zu tun!

… aber das tut auch der Anwalt Olaf Tank, der im Zusammenhang mit dem Schmidtchen-Imperium hinlänglich bekannt ist und auf seiner Website sogar Gerichtsurteile gegen Opfer der Schmidtlein-Masche veröffentlicht. Hmmm …

Langer Rede, kurzer Sinn: Das Ganze ist natürlich schlicht und ergreifend ein Betrugsversuch. Das Mail kann getrost gelöscht und vergessen werden! (Wer noch zweifeln sollte, der schaut mal hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier …)

Weblogs Thema in der SonntagsZeitung

«Wenn du eine lustige Debatte willst, musst du bloss einen Blogger fragen, was ein Weblog ist», lautet ein im Internet kursierendes Bonmot.

Mit dieser wirklich nicht falschen Aussage startet Michael Soukup seinen Artikel in der SonntagsZeitung. Er erklärt nicht die Technik dahinter, sondern zeigt anhand einiger Schweizer Weblogs, wer aus welchen Motiven und mit welchem Erfolg ein Blog betreibt:

Ãœber die Bewertung der Blogs und die ab und zu doch sehr provokativ gewählten Titel kann man – wie so oft – geteilter Meinung sein. Dennoch gibt der Artikel einen guten Ãœberblick bzw. ein Gespür dafür, was Weblogs sind und warum das Dahinter „Social Software“ heisst.

Für alle, die sich für Weblogs interessieren und womöglich noch immer der Meinung sind, Weblogs seien (nur) Tagebücher liebeskummerkranker Teenager, sei dieser Artikel wärmstens empfohlen!

Nur am Rande: Langsam, langsam bekomme ich eine Ahnung davon, wie Journalismus funktioniert. Vor knapp 2 Wochen bekomme ich ein E-Mail aus der Redaktion der SonntagsZeitung (um 14:40):

die wichtigsten blogs
hallo herr widmer
wir sind auf der suche nach den einflussreichsten schweizer blogs. auch ihre meinung interessiert mich: welches sind ihrer meinung nach die drei einflussreichsten blogs hier zu lande?
es würde mich freuen, noch heute von ihnen eine antwort zu erhalten.

Ich schreibe zurück (um 18:10 – ich sitze ja nicht nonstop am PC):

Hallo Frau ********
Hmmm .. ein bisschen gar kurzfristig, Ihre Anfrage. Und sehr, sehr umfangreich, was die Antwortmöglichkeiten anbelangt. Einflussreich auf was? Auf die Bloggerszene, auf die Gesellschaft, auf die klassischen Medien, auf das Business (wie bei meinem JobBlog), auf die technische Weiterentwicklung von Weblogs, auf …
Vielleicht macht es Sinn, dass Sie mich mal anrufen (am besten aufs Handy). Dann können wir ein paar Minuten über meine Sicht der Dinge (die ja nicht die alleingültige sein muss) plaudern.

Das Resultat? Nichts mehr gehört, nichts mehr gelesen. Journalismus scheint ein Ruck-Zuck-Geschäft zu sein. Informationen eintreiben erbitten, zusammenschnippseln redigieren, publizieren. Erinnerungen an das Intermezzo mit CASH werden wach.