„Weg von“ oder „hin zu“?

Die eine ist hoch motiviert, Prozesse zu verändern und zu optimieren. Den anderen reizt die besondere Herausforderung in einem vom Konkurs bedrohten Unternehmen. Ein dritter möchte einfach nur weg.

Klopfen Sie einmal selbstkritisch ab, was Ihr Motiv für eine Veränderung ist – ob Sie „weg von etwas“ oder „hin zu etwas“ möchten.

„weg von“ …

Schwierigkeiten im Projekt, Ärger mit den Arbeitskollegen oder frustriert, weil die Kunden ständig reklamieren? Manchmal möchte man am liebsten den Bettel hinschmeissen und einfach abhauen – egal wohin, Hauptsache weg.

Vor bedeutenden Veränderungen ist es wichtig, dass Sie sich selbstkritisch mit sich und der Situation auseinander setzen und konkretisieren, was Ihnen nicht passt. Vermutlich kennen Sie den Spruch „Love it, change it or leave it“. Prüfen Sie doch einmal die Situation mit Hilfe solcher und ähnlicher Fragen:

  • Was ist das Gute an der Situation?
  • Wie kann ich lernen, besser damit umzugehen?
  • Was genau soll anders werden, wie soll es nachher sein?
  • Was kann ich an der Situation ändern?
  • Wie weit kann (und will) ich mich ändern?
  • Will ich die Situation wirklich verlassen?
  • Was muss ich konkret tun?
  • Bis wann will ich das umsetzen?

Nehmen Sie sich nun ein paar Minuten Zeit und schreiben Sie auf, was Sie stört. Gehen Sie danach die Liste durch und markieren Sie mit Leuchtstiften, ob ein Punkt eher zu „Love it“, zu „Change it“ oder zu „Leave it“ gehört. Die Erkenntnisse dürften Sie verblüffen!

… oder doch lieber „hin zu“?

Allein schon der Gedanke daran, wie die Situation nach der Veränderung sein wird, mobilisiert gewaltige Kräfte – am liebsten würden wir gleich los legen. Eine Veränderung wirklich zu wollen, setzt Energien frei, die Ihnen helfen werden, Ihr Ziel zu erreichen.

Aber: der positive Antrieb, neue Herausforderungen anzunehmen, kann wirkungslos verpuffen, wenn das Veränderungsziel nicht klar ist.

Deshalb ist es wichtig, dass Sie auch hier genauer hinsehen und konkret werden. Andernfalls würden Sie nur das wahrnehmen, was Ihnen in den Kram passt. Mögliche Nachteile würden Sie aber ausblenden und so könnte es Ihnen leicht passieren, dass Sie später feststellen müssten, dass die Veränderung nicht zum gewünschten Resultat geführt hat.

Machen Sie auch hier die Analyse mit „Love it, change it or leave it“. Versetzen Sie sich in Gedanken in den Zeitpunkt, in dem Sie die Veränderung umgesetzt haben. Was wird Ihnen dann Spass machen? Was nicht?

Indem Sie Ihre eigenen Veränderungsmotive genau betrachten und hinterfragen, werden Sie Ihre Entscheidungen ausloten und danach zielstrebiger handeln können!

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg und Freude bei der Veränderung!

(Ãœbrigens: Aus meiner langjährigen Erfahrung in der Rekrutierung von Führungskräften empfehle ich Ihnen, bei Bewerberinterviews auch die Veränderungsmotivation in Ihre Beurteilung einfliessen zu lassen. „Will der Kandidat/die Kandidatin wirklich zu uns oder will er/sie einfach aus dem bisherigen Unternehmen weg?“. Die Erkenntnisse werden Ihr Bild mit wichtigen Aspekten ergänzen und Ihnen wesentlich bessere Einstellungsentscheide ermöglichen!)

Den vollständigen Artikel und mehr hilfreiche Fragen finden Sie hier.

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