Und es hat wieder einen erwischt. Ein Freund, seit Jahren fest angestellt in einem Konzern, wird vor vollendete Tatsachen gestellt: Rainer (Name geändert) soll seinen Posten verlassen und eine neue, in jeder Hinsicht anspruchslosere Aufgabe übernehmen – alles in positives Manager-Geschwätz verpackt von wegen „neue Herausforderung“ und andere Nichtigkeiten. Aus der Chefetage heißt es, es gebe keine Diskussion, die Entscheidung sei gefallen.
… schreibt Thilo Baum in Abschuss? Absprung!
Die Gedankenkette dazu:
- Es gibt Unternehmen, in denen das Management von Humankapital spricht. Und Mitarbeitende widerlicherweise in dieser Art und Weise verbraten.
- Menschen haben ein gutes Gedächtnis, merken sich solche Geschichten, auch wenn sie nicht direkt betroffen sind. Und ziehen irgendwann die persönlichen Schlüsse, handeln entsprechend.
- Auf die lange Sicht gilt: jedes Unternehmen hat die Mitarbeitenden, die es verdient. Und da der Erfolg ausschliesslich von den Mitarbeitenden abhängt, …
Auch wenn’s einen langen Atem braucht: das zu wissen, beruhigt!
Ich fürchte, dass es nicht so einfach ist. In Deutschland gilt seit einigen Jahren: „Aushalten, Durchhalten, Maulhalten“. Schaut euch an, wie sich z.B. die Krankenstände entwickelt. Die Deutschen sind nicht gesünder, sie sind ängstlich. OK, das ist auch nicht neu aber man sollte diese Zusammenhänge sehen.
Dass eine solche Haltung für die Firmen schädlich ist, stimmt selbstverständlich, nur bemerken die Verantwortlichen das zu oft zu spät. Insofern bin ich nicht so optimistisch und glaube in dieser Beziehung an beschworene Selbstheiligungskräfte. So „marktgläubig“ bin ich ja ohnehin nicht ;-)
Ich habe nicht behauptet, dass es einfach sei ;-) Aber auf lange Sicht … Da bin und bleibe ich Optimist (der sich auf Erfahrung abstützt).