Home Office: Grosse Freiheit oder Karrierefalle?

… so der Titel eines Artikels in der heutigen Ausgabe von heute.

Aus einem rund halbstündigen Interview mit mir hat Sabine Eva Wittwer, Mitglied der heute-Redaktion und verantwortlich für die Bereiche Reise und Karriere, einen pfiffigen Artikel geschrieben:

Zu Hause arbeiten: Das geht nur mit der nötigen Portion Selbstdisziplin. Unser Experte sagt dir, worauf du achten musst, wenn sich dein Büro gleich neben dem Bett befindet.

 

Die wesentlichen Punkte für alle, die (ganz oder teilweise) zu Hause arbeiten:

  1. Beginne deinen Arbeitstag mit einer Aufgabe, die Spass macht.
  2. Halte dich an einen geregelten Tagesablauf. Gestalte ihn so, als hättest du einen normalen Job in einem Unternehmen.
  3. Beseitige alles, was dich ablenken könnten. Sorge dafür, dass auf deinem Pult nur das liegt, was du für die aktuelle Aufgabe benötigst.
  4. Setze dir Termine und halte dich daran. Plane deine Woche und setze dir Wochenziele.
  5. Pflege dein Netzwerk, triff Leute zum Lunch – Hauptsache, du gehst regelmässig raus.
  6. Zieh dich so an, als würdest du ins Büro gehen. Im Pyjama wirst du kaum erfolgreich geschäftliche Dinge erledigen können!
  7. Halte dich an fixe Zeiten – auch beim Feierabend!

Den vollständigen Artikel finden Sie (während einiger Tage) auf der Website von heute (pdf) und (permanent) hier im JobBlog (pdf)

Mehr zum Thema:

P.S.: Nein, für die Illustration von Silvan Glanzmann habe nicht ich Modell gestanden gelegen ;-)

Erfolgreiche Selbstständigkeit: erfüllen Sie das Sollprofil?

„Man muss nur wollen, dann klappt’s“, ist ein viel gehörter Satz, wenn’s um die berufliche Selbstständigkeit geht. Der Wille ist ohne Zweifel eine wichtige Voraussetzung, um den gewünschten (und nicht nur den erhofften!) Erfolg zu realisieren. Aber es gibt noch einige Kriterien mehr, die man erfüllen sollte, damit die berufliche Selbstständigkeit nicht in der Frustration oder gar in der Sackgasse endet.

Der Persönlichkeits-Trainer und -Coach Roland Kopp-Wichmann hat den Artikel Mein Chef bin ich (managerSeminare) zum Anlass genommen, seine Erfahrungen aus über 20 Jahren in der Selbstständigkeit festzuhalten: Diese zwölf Persönlichkeitsmerkmale brauchen Sie als Selbständiger.

Ein Artikel, der einem aufgrund der Länge zwar etwas Durchhaltevermögen abverlangt. Wenn Sie sich aber mit der Selbstständigkeit, lohnt sich das Lesen allemal!

Ich kann Roland Kopp in allem beipflichten. Möchte aber drei Punkte aus meiner eigenen Erfahrung beisteuern:

  • Ist nur 100% möglich? Natürlich nicht! Ich möchte Sie ermuntern, die Selbstständigkeit auch dann zu wagen, wenn Sie zu Beginn noch nicht alle Merkmale erfüllen. Seien Sie sich aber bewusst, in welchen Bereichen Sie allenfalls Ergänzung von aussen (Stichworte: Partner, Coach) brauchen und auf welche Sie im Laufe der Selbstständigkeit immer wieder achten müssen, um diese „on the go“ entwickeln zu können.
  • Flexibilität vs. Mut zur Spezialisierung: Diese beiden Themen waren für mich zu Beginn der Selbstständigkeit die Knacknüsse. Die Falle, in die ich immer wieder hinein getappt bin (und es sogar heute noch ab und zu tue): ich bin flexibel, offen für vieles und bringe zum Glück ein ausgesprochen breites Wissen und vielseitige Begabungen mit. Das bringt viele Chancen (pro Flexibilität), aber auch Gefahren (contra Spezialisierung). Ich hatte fortlaufend (und habe noch immer) mit mir zu kämpfen, um mein Spezialisten-Profil nicht zu verwässern. Diese Situation ist insbesondere in der Anfangszeit der Selbstständigkeit prekär: man ist auf (fast) jeden Auftrag und Umsatz angewiesen und kommt immer wieder in Versuchung, auch noch „dies und das“ anzubieten. Hier gilt es Selbstdisziplin zu üben und sich sinnvolle Unterstützung von aussen zu holen (Stichwort: Coach)
  • Optimismus und Kundenorientierung: Optimismus ist eindeutig ein wichtiger Punkt – nur wer an seine Produkte/Dienstleistungen glaubt, wird damit Erfolg haben. Nur gibt es auch andere, die den eigenen Erfolg (mehr oder weniger direkt) beeinflussen: die Kunden. Deshalb ist Kundenorientierung genauso wichtig. Und – als Gegenpart zum Optimismus – der Realismus. Wenn ich von meiner Lösung überzeugt und optimistisch bin, die Kunden damit aber (noch) nichts anfangen können („Der Markt ist noch nicht reif“), wird’s sehr, sehr schwierig!

Ich habe die erfreuliche Erfahrung gemacht, dass hier im JobBlog viele Selbstständige mitlesen und jeweils ihre Erfahrungen einbringen. Deshalb meine Frage: Haben Sie weitere Kriterien, die zum Sollprofil für Selbstständige gehören? Welche Erfahrungen (ob positiv oder negativ) haben Sie gemacht? Welche Themen waren für Sie die Knacknüsse?

Ich freue mich auf Ihre Ergänzungen in den Kommentaren!

Weitere Artikel zur beruflichen Selbstständigkeit:

Schmidtlein, Tank und Rüegsegger

Endlich ist mal etwas los – in meiner Mailbox geht heute so richtig die Post ab:

Von: Hans E. Ruegsegger [mailto:briefkasten @ ruegsegger-hans.ch]
Gesendet: Montag, 2. Juli 2007 15:11
An: widmer
Betreff: Ihre Rechnung

Hans E. Rüegsegger (Anwaltskanzlei)
Schanzenstrasse 1, Postfach 7749, 3001 Bern

Aktenzeichen: 330235/35
Bern, den 01.07.2007

Bitte geben Sie Ihr Aktenzeichen bei jeglichem Schriftverkehr und Zahlungen immer an.

Sehr geehrte Kunde,

hiermit zeige ich die Interessenvertretung der Firma Andreas & Manuel Schmidtlein GbR, Vor der Hube 3, D 64572 Büttelborn, Deutschland an. Ordnungsgemäße Bevollmächtigung wird anwaltlich versichert. Meine Mandantschaft macht gegen Sie folgende Forderung geltend:

Rechnung vom 15.08.2006 aus Dienstleistungsvertrag mit der Rechnungsnummer R302280 für die Anmeldung vom 29.07.2006 um 14:33 Uhr auf der Internetseite P2P-heute.com mit folgender Anmelde-IP: 217.872.373.74.

Sie schulden meiner Mandantschaft daher 742,00 EUR. Da Sie sich in Verzug befinden, sind Sie gegenüber meiner Mandantschaft verpflichtet, die durch meine Tätigkeit entstandenen Gebühren zu erstatten.

Das Originalrechnung finden Sie im Anhang als signierte PDF Datei. Bitte behalten Sie das Original Rechnung unbedingt für Ihre Unterlagen.

Liquidation:

1,3 Geschäftsgebühr, Nr. 2300 VV 466,50 EUR
Auslagenpauschale, Nr. 7002 VV 1,50 EUR
Gesamtsumme 829,00 EUR
Der von Ihnen zu zahlende Gesamtbetrag beläuft sich somit auf 938,00 EUR.

Ich fordere Sie auf, den Gesamtbetrag, innerhalb einer Frist von 10 Tagen, also bis zum 10.07.2007 (hier eingehend)
auszugleichen. Bitte überweisen Sie diesen Betrag auf das unten angegebene Konto. Sollte der Gesamtbetrag nicht fristgerecht eingehen, werde ich meiner Mandantschaft empfehlen, die Forderung ohne weitere außergerichtliche Ankündigung, gerichtlich geltend zu machen, wodurch weitere Kosten zu Ihren Lasten entstehen. Wir möchten in diesem Zusammenhang auf die bereits ergangenen Urteile verweisen, welche Sie auf der Internetseite www.ruegsegger-hans.ch einsehen können.

Bei der Anmeldung auf oben genannter Internetseite wurde die zu diesem Zeitpunkt übermittelte IP-Adresse gespeichert. Die IP-Adresse ermöglicht den Strafverfolgungsbehörden, im Falle einer strafrechtlichen Ermittlung, die Identifikation des PC’s, der zum Zeitpunkt der Anmeldung genutzt wurde. Als weitere Sicherheitsinstanz ist auf oben genannter Internetseite das Geburtsdatum des Users eingegeben worden. Sollte sich bei einer weiteren überprüfung der Daten herausstellen, dass ein falsches Geburtsdatum eingegeben wurde, ist von einem Betrugsdelikt auszugehen. In diesem Fall hätte sich eine gegebenenfalls minderjährige Person eine Leistung erschlichen, die ihr nicht hätte bereitgestellt werden dürfen. Hier behalte ich mir im Namen meiner Mandantschaft die Erstattung einer Strafanzeige vor. Die dabei anfallenden Kosten und Auslagen sind gegebenenfalls gegen Sie geltend zu machen.

Mit freundlichen Grüßen
Hans E. Rüegsegger
Rechtsanwalt

Hans E. Rüegsegger (Anwaltskanzlei)
Schanzenstrasse 1, Postfach 7749, 3001 Bern
Telefon: 031 398 66 00; Telefax: 086031 3986600
Postkonto: 30-358050-6
E-Mail: briefkasten@ruegsegger-hans.ch

Bankkonto:
Hans E. Rüegsegger
Credit Suisse
Werdmühleplatz
8070 Zürich
Kto-Nr. 0879-741507-21
Clearing Code: 4879
Postcheckkto: 80-500-4

Bitte geben Sie als Zahlungsempfänger unbedingt Hans E. Rüegsegger (Anwaltskanzlei) an und Ihr Aktenzeichen als
Verwendungszweck.

Dazu ein paar Punkte meinerseits:

  1. Ein Anwalt meldet sich per E-Mail „An: widmer“ und nennt mich „Kunde“? Oh, wie professionell
  2. Bern, den 01.07.2007? Fleissig, fleissig, sogar am Sonntag wird betrogen gearbeitet!
  3. Liebe Freunde der Abzockbranche in Deutschland: wenn Ihr so tut, als wärt Ihr ein Schweizer Anwalt, dann denkt bitte daran, dass wir hier das „ß“ nicht verwenden, gell!
  4. „auf der Internetseite P2P-heute.com mit folgender Anmelde-IP: 217.872.373.74“? a) diese nette Seite kannte ich bis soeben gar nicht und b) die von Euch genannte IP-Adresse gibt’s gar nicht.
  5. „Bitte behalten Sie das Original Rechnung unbedingt für Ihre Unterlagen.“? Das Original Rechnung? Bitte verwenden Sie ergaunerte Gelder, um einen Deutschkurs zu absolvieren. Danke.
  6. „die Identifikation des PC’s“? Hey, Deppenapostroph!
  7. Bankkonto Credit Suisse Kto-Nr. 0879-741507-21? Wieso soll sich ein Berner Anwalt ein Konto mit einer Reifenverkaufsbude teilen?
  8. briefkasten@ruegsegger-hans.ch? Wieso nicht wie im Telefonbuch die offizielle Mailadresse ruegsegger-hans@bluewin.ch?

Den Anwalt Hans Rüegsegger gibt’s tatsächlich. Man findet ihn in Anwaltsverzeichnissen, im Telefonbuch und die Domain ist auf den selben Namen/mit der selben Adresse verzeichnet. Das Kurlige daran:
Auf seiner Website schreibt er zwar …

Achtung: Wenn Sie kürzlich Mails mit meinem Absender und einer Zahlungsaufforderung erhalten haben, dann telefonieren Sie mir bitte nicht. Diese Mails, die Sie zur Zahlung eines Betrags auffordern, sind nicht von mir verschickt worden. Sie haben mit meiner Kanzlei nicht das Geringste zu tun!

… aber das tut auch der Anwalt Olaf Tank, der im Zusammenhang mit dem Schmidtchen-Imperium hinlänglich bekannt ist und auf seiner Website sogar Gerichtsurteile gegen Opfer der Schmidtlein-Masche veröffentlicht. Hmmm …

Langer Rede, kurzer Sinn: Das Ganze ist natürlich schlicht und ergreifend ein Betrugsversuch. Das Mail kann getrost gelöscht und vergessen werden! (Wer noch zweifeln sollte, der schaut mal hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier …)

Respekt am Arbeitsplatz: wie sehen Sie das?

Die RespectResearchGroup an der Universität Hamburg hat bereits eine Studie darüber veröffentlicht, wie wichtig Mitarbeitenden der Respekt des eigenen Chefs ist.

Nun führt die RespectResearchGroup eine weitere Befragung durch:
Respekt in Organisationen

Damit will sie – selbstverständlich anonym – Erlebnisberichte sammeln: Welche Erfahrungen haben Angestellte im Umgang mit Vorgesetzten oder KollegInnen gemacht? Wie fühlen sie sich von ihrem Unternehmen behandelt?

Niels van Quaquebeke, der Verantwortliche der Studie, hat mich gebeten, Sie um Ihre Unterstützung zu bitten und an der Online-Befragung mitzumachen (Zeitbedarf: 5 bis 20 Min.). Da ich weiss, dass Sie als JobBlog-Leser/innen an solchen Themen interessiert sind, gebe ich diese Bitte gerne weiter.

Hier geht’s zur Online-Umfrage.

(Niels van Quaquebeke hat mir versprochen, die Ergebnisse der Befragung zuzusenden. Selbstverständlich werde ich dann hier im JobBlog darüber berichten.)

Berufliche Entwicklung: bleiben oder gehen?

Das Aufräumen auf der Festplatte bringt Platz. Und fördert manchmal kleine Schätze wieder ans Tageslicht. So auch diesen Artikel, den ich vor gut einem Jahr für eine Zeitung geschrieben habe (der aber aus Platzgründen nicht veröffentlicht wurde).

Berufliche Veränderung in wirtschaftlich schwierigen Zeiten

Bleiben oder gehen?

Unzufriedenheit mit der aktuellen Aufgabe, gekoppelt mit den Risiken eines Stellenwechsels – ein Dilemma. Mit einer Standortbestimmung, dem Wissen um die eigenen Ziele und einer realistischen Bewertung der Möglichkeiten fällt es leicht, den richtigen Entscheid zu treffen.

Unzufriedenheit mit den Perspektiven, fehlende Motivation, Angst vor dem Stellenverlust, finanzielle Ãœberlegungen usw. Es gibt viele gute Gründe, sich mit der eigenen beruflichen Veränderung zu beschäftigen.

Bei den einen kommt der Impuls dazu ganz plötzlich, bei anderen ist es längerer Prozess. Aber irgendwann ist klar: „So soll es nicht weiter gehen!“ – eine wichtige Erkenntnis, aber nicht die Lösung. Jetzt geht es darum, der (Ur-)Sache auf den Grund zu gehen, neue Auswahlmöglichkeiten zu schaffen, diese zu bewerten und schliesslich zu entscheiden und zu handeln.

Viele Einflussfaktoren sind zu berücksichtigen und nicht alle sind von vornherein klar. Deshalb ist die Auseinandersetzung mit Fragen wie „Wer bin ich?“, „Was will ich?“ und „Wo will ich hin?“ wichtig. Sonst besteht die Gefahr, dass die berufliche Entwicklungsreise zum Flop wird.

Weiterlesen „Berufliche Entwicklung: bleiben oder gehen?“