Väter als Teilzeit-Manager

In der heutigen Ausgabe von CASH geht die Journalistin Manuela Specker in zwei Artikeln („Väter sind die besseren Manager“ und „Teilzeit im Namen des Vaters“) der Frage nach, ob Väter die besseren Manager seien und ob sich Management und Teilzeit miteinander verbinden liessen.

Sie stützt sich im Artikel unter anderem ab auf einer Studie der amerikanischen Clark University und auf Datenmaterial des Schweizerischen Bundesamts für Statistik.

Doppelrolle Vater & Chef

Kinder grossziehen bringt mehr als jedes Leadership-Seminar. […] dass Vorgesetzte mit Kindern effizienter sind. […] So schätzen Väter als Chefs die Fähigkeiten anderer Mitarbeiter besser ein, sie sind stressresistenter, geduldiger, können besser mit Konflikten umgehen und Kompromisse finden. […] dass ‚Kinder Manager sozial kompetenter machen‘

Die Gemeinsamkeiten der Aufgaben „Kinder erziehen“ und „Mitarbeiter führen“ sind nicht von der Hand zu weisen. Zumindest dann nicht, wenn man(n) sich in beiden Rollen an Maximen wie „Entwicklungsmöglichkeiten bieten“, „Lernfelder schaffen“ und „Entscheidungs- und Handlungsspielräume gewähren“ orientiert.

Ob Führungskräfte allerdings durch ihre Vaterrolle stressresistenter, geduldiger, konflikt- und kompromissfähiger werden (ist das nicht eher eine Frage des Älterwerdens?) und ihre Effizienz besser wird (sollten Manager nicht effektiver statt effizienter sein?) – da bin ich mir nicht so sicher.

Dass die Sozialkompetenz durch das (aktive) Begleiten von Kindern (und von Mitarbeitenden) zunimmt, daran wird wohl niemand zweifeln wollen. Ebenso wenig wird wohl niemand bestreiten wollen, dass die Sozialkompetenz einer Führungskraft ein entscheidendes Qualitätsmerkmal ist.

Teilzeit-Manager

Zwischen 1991 und 2006 hat sich die Zahl der Vorgesetzten, die weniger als 90 Prozent arbeiten, […] verdoppelt, von 106 000 auf über 244 000. Mittlerweilse sind 20 Prozent davon Männer. […] Im Schnitt arbeiten […] mehr als 6 Prozent aller Kaderangestellten Teilzeit, […] ‚Viele CEO erfüllen wegen der enormen Ämterkumulation ihr Kerngeschäft im Teilzeitpensum. Das funktioniert nur dank einem wirksamen Stellvertretersystem. […] Ob Teilzeit funktioniert, ist eine Frage der Organisation.

Mit Schmunzeln denke ich zurück, als ich – als Mitglied des Managements eines internationalen Industriekonzerns – vor über 10 Jahren meinen Vorgesetzten (Mitglied der Konzernleitung) darauf angesprochen habe, dass wir uns gemeinsam mal darüber unterhalten sollten, wie wir das angehen wollen, damit ich mein Pensum auf 80% reduzieren kann. Er ist fast vom Stuhl gefallen!

Nicht alle Führungskräfte sitzen in Verwaltungsräten anderer Firmen oder haben ein nebenberufliches Mandat als Parlamentarier. Aber alle mir bekannten Manager machen Ferien, „müssen“ immer wieder an unnötigen Sitzungen und Konferenzen teilnehmen und besuchen Seminare zur Weiterbildung. Das heisst: sind (zeitlich gesehen) so oder so nur teilweise anwesend und haben sich und ihr Team (hoffentlich!) so organisiert, dass auch bei ihrer Abwesenheit der operative Betrieb sichergestellt ist. Damit dürfte auch eine voraussehbare/geplante Abwesenheit von beispielsweise einem Tag pro Woche kein Ding der Unmöglichkeit sein!

Oder scheitert die Umsetzung der Teilzeitidee vielleicht am Betroffenen selbst? Es soll ja Manager geben, die sich für unentbehrlich halten ;-)

Haben Sie Erfahrung mit dem Thema?

Sehen Sie Parallelen zwischen Ihrer Arbeit als Vorgesetzter und Ihrer Rolle als Vater? Welche? Haben Sie (als männliche Führungskraft) auch schon mit dem Gedanken gespielt, Ihr Arbeitspensum zu reduzieren? Warum bzw. warum nicht? Oder haben Sie es schon versucht und haben Ihre Idee wieder begraben müssen? Oder noch besser: Sie arbeiten bereits Teilzeit und widmen sich dadurch mehr Ihren Kindern? Dann wären Ihre Erfahrungen äusserst interessant!

Ich bin gespannt auf Ihre Beiträge in den Kommentaren!

 
Weiterführende Links zum Thema:

Menschen unterstützen – aber bitte kostenlos!

Immer wieder mal begegnet man als Berater, Coach und Trainer Menschen mit einer eigenartigen Vorstellung: Sie gehen davon aus, dass – wenn man in seinem Beruf seiner Berufung folgend andere Menschen ein Stück auf ihrem Weg begleitet und sie in ihrer Entwicklung unterstützt – man das selbstverständlich tut, ohne ein Honorar dafür zu verlangen.

Nun, das Geben ist tatsächlich etwas vom Schönsten in meiner Arbeit! Nur: was glauben solche Menschen, wovon ich meinen finanziellen Verpflichtungen nachkommen könnte, wovon ich meine Familie und mich ernähren könnte?

Stefan Dudas, Mental-Trainer und Autor des mentalWeblog, bringt es auf den Punkt:

Ich würde doch nie etwas für mein Wissen, das ich in den Seminaren weitergebe verlangen – das käme mir nie in den Sinn! :-) – Aber meine Zeit ist kostbar. Und diese bezahlen sie …

Mehr dazu:
Menschen helfen – und Geld dafür nehmen?

Das Internet frisst seine Kinder

Das gilt – SPAM sei Dank – für E-Mail, aber anscheinend auch für wertvolle Domainnamen („Internet-Adressen“).

Solange es nur um einen den Kauf der Domain vodka.com für lumpige wahnwitzige 3 Mio. US$ geht, ok. Wenn dann aber im Zusammenhang mit dem Verkauf von sex.com Attentatsversuche und verletzte Kinder ins Spiel kommen, dann hört der Spass endgültig auf. Das Internet frisst seine eigenen Kinder!

Ergo: Falls jemand JobBlog.ch kaufen will (und ich überhaupt verkaufen würde) – der Maximalpreis liegt bei 9 999.- Schweizer Franken. Mein Leben und das meiner Familie ist mir dann doch wichtiger ;-)

Ich freu‘ mich auf Weihnachten

Ich freu‘ mich wie schon seit Jahren oder seit Jahrzehnten nicht mehr. Wie ein kleiner Luusbueb! :-)

Denn ich habe mir unserer Nathalie (heute – den warnenden Worten von Yoda zum Trotz) zu Weihnachten eine Autorennbahn gekauft. :-)

Als kleiner Kindskopf verantwortungsvoller Papi werde ich mich leider am 24. Dezember der mit-geheirateten Familie etwas entziehen müssen und für mich für meine Tochter das neue Spielzeug aufbauen und testen müssen!

Mamas Comeback – beruflicher Wiedereinstieg

Der Arbeitsmarkt hat sich in den letzten Monaten verändert: es gibt wieder mehr Stellen und gleichzeitig auch mehr Bewerber/innen. Nach wie vor eine besondere Situation stellt sich Frauen, die nach Phase in der Familienbetreuung („Babypause“) wieder ins Erwerbsleben einsteigen wollen.

Im Beobachter schreibt Christa Gall über die Hürden, die sich für diese Frauen in den Weg stellen und wie diese gemeistert werden können: Mama gibt ihr Comeback.

Was kann Mama tun, um nach der Babypause wieder Fuss im Beruf fassen zu können? Die Eckpunkte aus dem Artikel (und meine Anmerkungen dazu):

  • Vor dem Austritt mit den Chef sprechen und den Wiedereintritt schriftlich festhalten (Erfolgschance gering, da sich kaum ein Unternehmen auf längere Zeit dazu verpflichten wird)
  • Arbeiten finden, die während der Familienzeit auch von zu Hause aus erledigt werden können (ist heute organisatorisch und technisch gut realisierbar; hat den Vorteil, dass Mama „am Ball bleiben“ kann)
  • Sein Wissen während der Auszeit à jour halten durch Fachbücher/-zeitschriften und/oder Weiterbildungen (siehe auch den Punkt oben; je länger die Berufspause, desto wichtiger!)
  • Vor dem Wiedereinstieg eine Standortbestimmung durchführen; insbesondere dann, wenn ein Berufswechsel vollzogen werden soll (die Chance nutzen, neue Wege zu beschreiten und bisher brach liegende Talente zu nutzen)
  • Eigenes Beziehungsfeld und so „Insiderwissen“ über offene Stellen nutzen (hier keine Hemmungen haben; wir Menschen helfen anderen Menschen in der Regel gern, wenn wir darum gebeten werden)
  • Flexibilität zeigen (eine klare Vorstellung davon zu haben, was man frau beruflich tun will ist wichtig; kann aber auch den eigenen Blick für andere Chancen und Gelegenheiten trüben)

(via Schweizer Ansichten)