Wie wichtig ist Ihnen der Respekt Ihres Chefs?

Was macht für Sie ein gutes Arbeitsklima aus? Welche Werte sind Ihnen wichtig? Wie soll Ihr Chef, wie Ihre Arbeitskollegen sein? Und wie sieht Ihre Realität aus?

Diesen und anderen Fragen geht eine wissenschaftliche Studie der RespectResearchGroup an der Universität Hamburg nach.

In zwei Erhebungen haben die Forscher ergründet, welche Faktoren Arbeitnehmern wichtig sind (Soll) und nachgefragt, wie die Realität aussieht (Ist):

  Soll Ist Diff.
interessante Aufgaben haben 1 3 -2
unabhängig/selbstständig arbeiten können 2 4 -2
Vorgesetzte, die mir Respekt entgegen bringen 3 8 -5
sinnvolle Aufgaben haben 4 7 -3
Vorgesetzte, die meine Arbeit anerkennen 5 11 -6
Kollegen, die mir Respekt entgegen bringen 6 5 1
Vorgesetzte, die ich respektieren kann 7 12 -5
Kollegen, die ich respektieren kann 8 6 2
ein gesundes Arbeitsumfeld 9 16 -7
verantwortungsvolle Aufgaben haben 10 2 8
Kollegen, die meine Arbeit anerkennen 11 9 2
hohe Arbeitssicherheit haben 12 15 -3
viele direkte Kontakte zu anderen Menschen haben 13 1 12
gute Karrieremöglichkeiten haben 14 18 -4
ein hohes Einkommen haben 15 17 -2
ein Job, der gesellschaftlich sinnvoll ist 16 10 6
Möglichkeit, anderen mit meiner Arbeit helfen zu können 17 14 3
ein Job, der gesellschaftlich anerkannt ist/geschätzt wird 18 13 5
genügend Freizeit haben 19 19 0

Denkanstoss für Vorgesetzte und Personalprofis: Werfen Sie die ausgeklügelten Bonus- und Prämiensysteme aus dem Fenster und machen Sie sich Gedanken, wie Sie mit der Pflege der weichen Faktoren die besten Mitarbeiter für Ihr Unternehmen gewinnen können!

Weitere Informationen zum Thema:

(angeregt von R.M. per Mail)

Was soll 2007 anders werden? Schweizer Wirtschaftsführer in der SonntagsZeitung

In der SonntagsZeitung äussern sich CEOs von Schweizer Unternehmen: Schweizer Führungskräfte predigen Mut zu Neuem – gepaart mit gesellschaftlicher und ökologischer Verantwortung.

Auffällig, dass die meisten Taten von anderen einfordern und die Verantwortung für unser (ihr?) Wohlergehen dort deponieren wollen. Zum Beispiel:

Das Parlament muss 2007 endlich die Swisscom privatisieren und alle Bundesbetriebe dem freien Markt zugänglich machen

  Rudolf Fischer, Managing Director Cablecom

Es ist wichtig, dass Parteien und das Schweizer Volk mit dem Bundesrat mitziehen, Veränderungswillen und Offenheit für Neues zeigen

  Jasmin Staiblin, Vorsitzende Geschäftsleitung ABB Schweiz

Die Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit langfristig zu erhalten und zu steigern, muss die Leitlinie für politische und wirtschaftliche Entscheide sein

  Peter Wüst, CEO Valora

Enttäuschend, dass nur wenige der Wirtschaftsführer eine Verantwortung bei sich selbst und dem von ihnen geführten Unternehmen sehen wollen. Doch es gibt sie auch – zum Glück:

Unternehmen werden je länger je mehr am nachhaltigen Wirtschaften gemessen. Sie stehen in der Pflicht gegenüber Umwelt und Gesellschaft

  Hansueli Loosli, vorsitzender Geschäftsleitung Coop

Nicht auszudenken, wo wir stünden, wenn unsere Agenda stärker von Mut zu Neuem und weniger vom Festhalten am Ãœberkommenen geprägt wäre

  Andreas S. Wetter, CEO Orange Schweiz

Nutzen wir die Chancen im 2007 mit mehr gegenseitigem Vertrauen, mehr Mut zum Risiko und mit der Bereitschaft, neue Wege zu beschreiten

  Walter Huber, CEO Emmi

Manager: abgehobene Kunstwesen auf dem Weg zur Verbitterung?

Elita Wiegand vom innovativ.in Business Blog sagt in beeindruckender Art und Weise Dankeschön für Begegnungen und Kontakte im zu Ende gehenden Jahr. Ihr Dank geht auch an Daniel Gouedevert, den früheren Top-Manager in der Automobilindustrie, für das Interview, das sie mit ihm führen durfte.

Besonders beeindruckend für mich ist Gouedeverts Antwort auf Elita Wiegands Frage, was sich in seinem Leben verändert hätte:

Als Manager war ich abgehoben und ich habe den Bezug zum „normalen“ Leben verloren. Ich war so eine Art Kunstwesen und lebte in einer Luxuswelt. Meine Frau hat einen starken Charakter und einen gesunden Menschenverstand und sie hat mich auf den Boden der Realität zurückgeführt. Ich bin seit 25 Jahren mit Gabi verheiratet und bin dankbar, dass sie mir beigebracht hat, wieder den Sternenhimmel zu betrachten. Blumen auf einer Wiese zu pflücken und den Sonnenaufgang zu genießen. Und sie hat mir dabei geholfen. Menschen zu akzeptieren wie sie sind, mit all ihren Fehlern und mich mit meinen Fehler zu akzeptieren. Ohne ihre Unterstützung wäre ich ein verbitterter Manager geworden. Jetzt erkenne ich, dass das Leben wunderschön ist.