Selbstversuch: iPhone 4 oder Samsung Galaxy S III

Mir gefällt und liegt das iPhone. Seit rund 4 Jahren bin ich damit unterwegs und fühle mich wohl. Einziges Handicap: die Grösse des Bildschirms. Ich muss wohl akzeptieren, dass auch meine Augen mit zunehmendem Alter nicht besser werden. Und so habe ich mich in den letzten Tagen intensiver mit Handies mit grösserem Bildschirm auseinander gesetzt und mich schnell auf zwei Modelle konzentriert.

Dank vieler wertvoller Hinweise auf Twitter fiel das Samsung Galaxy Note trotz des 5.3″-Bildschirms schnell aus dem Rennen; die Grösse erschwere die Bedienung, insbesondere das Tippen sehr. So blieb das Samsung Galaxy S III mit dem ebenfalls erfreulich grossen Bildschirm (4.8″) im Rennen.

Gestern Abend habe ich mich mir das Gerät live angesehen (ausgezeichnetes Display, tolle Haptik), mich beraten lassen und mich dann entschieden: das Gerät ist toll, der Bildschirm «um Welten besser» als bei meinem iPhone und der Preis mit Abo-Verlängerung stimmt auch. So war ich nun Besitzer eines Samsung Handies (zum ersten Mal) mit Google-Betriebssystem Android (ebenfalls zum ersten Mal).

Noch während der (entsprechend kurzen) Nacht und am heutigen Vormittag habe ich mich intensiv mit dem Handy beschäftigt. Akku aufgeladen, Grundkonfiguration ergänzt, Mail & Co. konfiguriert, Apps vom Android Market von Google Play heruntergeladen und konfiguriert. Und praktisch damit gearbeitet (Mails, Twitter, Evernote etc.).

Das ging eigentlich ganz gut. Eigentlich? Ich stellte mit Erstaunen fest, dass ich immer wieder das heruntergeladene Benutzerhandbuch durchsuchte und seitenweise darin las. Das ist ausgesprochen ungewöhnlich: einen programmierbaren Backofen, ein iPhone oder ein neuen Fernseher installiere/konfiguriere ich in der Regel ohne einen einzigen Blick ins Handbuch.

Während ich weiter las, googelte und versuchte, meldete sich die Intuition. Zuerst leise, dann immer lauter: «Android ist gut. Du auch. Aber ihr beide passt einfach nicht zusammen!»

Die Augen werden also nicht besser mit dem Alter. Aber die Intuition wird besser und der Mut, darauf zu hören, nimmt zu. Nach nicht einmal 24 Stunden (und trotzdem wohlüberlegt) habe ich entschieden: ich verkaufe das Handy wieder!

Nun zu Fakten und dem Vorgehen für den Verkauf:

  • Samsung Galaxy S III, 32 GB , Marble White (die technischen Daten findest Du hier).
  • Das Handy war nie ausser Haus und hat keinen einzigen Kratzer oder andere Gebrauchsspuren (als allererstes habe ich das Display mit einer Schutzfolie geschützt)
  • Alles Zubehör in der Originalverpackung, Ohrhörer selbstverständlich ungebraucht.
  • Gekauft bei Swisscom im Rahmen des laufenden Vertrags, SIM-locked bis September 2014, Garantie 2 Jahre.
  • Aktuelle Verkaufspreise (ohne SIM-Lock) zwischen CHF 769.00 (Brack, aktuell noch nicht lieferbar) und CHF 699.00 (Interdiscount, 16-GB-Version!).
  • Mein Verkaufspreis (ohne Gewinnabsicht, mein «Lehrgeld» und «SIM-Lock-Malus» bereits abgezogen): CHF 420.00.
  • Leser/innen meines Blogs und meine Twitter-Follower haben bis Freitag, 29.6.2012 20:00 Zeit, das Handy zu diesem Preis zu kaufen (bitte über Kommentar hier oder per Twitter-DM melden). Danach werde ich das Handy auf Ricardo ausschreiben.
  • [Update 28.06.2012 15:00] Das ging aber schnell: das Handy hat bereits einen neuen Besitzer gefunden. :)

11 Kommentare zu „Selbstversuch: iPhone 4 oder Samsung Galaxy S III

  1. Schade versuchst du es nicht etwas länger.

    Ich habe mich damals vom iPhone gelöst und bin auch zu Android gewechselt.
    Die ersten 2 Tage dachte ich mir. NE! Das kanns nicht sein. Ich war damals ja auch frenetischer iPhone Fan. Doch als ich dann das Phone wirklich für das nutzte wofür ich das iPhone nutzte und nicht jeden Quatsch ausprobieren wollte… Da wurde es richtig cool! Wenn nicht sogar genial und würde jetzt für kein Geld er Welt ein ICS gerät gegen ein iOS5(6) tauschen. 2 Wochen nachdem ein man Android eine reelle Chance gegeben hat will man nie wieder zu iOS zurück.

    Damals das iPhone konnte nix als du es gekauft hattest, darum hattest du wohl auch keine Anforderung, und keine Ahnung was es machen soll. Jetzt hat jeder ein Smartphone und fühlt sich damit wohl. Wenn man zu lange bei einem OS ist dann will man bei einem neuen genau die selben Funktionen und Einstellungen haben wie beim alten. Das geht nun aber nicht. Wie schon so oft angemerkt von mir. Das OS ist eigentlich (fast) egal, schlussendlich kommt es auf die Apps an die man benutzt. iOS6 hat fast die selben Features wie ICS und wahrscheinlich wird das immer so weiter gehen…

    Einer der wenigen gründe warum iOS „besser“ ist als Android ist das es 100% besser in die Apple Systemlandschaft rein passt. Wer Macbook, iMac, iPad, iPod hat, sollte sich kein Android zutun.

    Der Mensch ist nun mal eben ein Gewohnheitstier. Er ist aber auch neugierig. Die frage ist, welcher teil ist stärker?

    PS:
    Wenn an der Google IO nix weltbewegendes angekündigt wird und ich auf Weiss stehen würde, dann würde ich dein Phone sofort nehmen. Aber so soll sich jemand anderes freuen.

    1. @ capo:
      Danke für Deinen ausführlichen Kommentar. Ich teile Deine Meinung in vielen Punkten. In einigen allerdings nicht: ich bin durchaus neugierig (das war eines der „versteckten“ Argumente: „mal Android kennenlernen“). Aber ich bin wirklich stark darin, meiner Intuition zu vertrauen. :)

  2. Hallo Marcel

    Irgendwie kommen mir deine Erfahrugen mit dem Android Handy bekannt vor. Ich hab genau dieselben gemacht. Inzwischenzeit hat mich mein iPhone aber fast wieder soweit es nochmals zu versuchen. Es wird immer mehr ein i als ein iPhone – das Telefonieren wird immer mühsamer.

    Ach ja, ich bin dieses WE in Rapperswil am Festival. :-)

  3. @ rouge: Du scheinst schon wieder Pech zu haben mit dem iPhone. War’s letztes Mal nicht ein Drama mit dem Provider? Wie auch immer: good luck!

    Festival? In Rapperswil? Sollten wir da nicht versuchen, ein #tweetup auf die Beine zu stellen, wenn schon mal hoher Besuch in der Gegend ist?

  4. Na ihrs,

    Ich mache die Erfahrung die Du Marcel gemacht hast Momentan genau vic-versa, aus geschäftlichen Gründen drückte man mir so ein iPhone 4s in die Hand… Ich bin immer noch nicht davon begeistert bei weitem nicht. Einfache dinge die mir bei meinem Androiden Einfach, einfach in dem sinne weil sie einfach gegeben sind, Funktionieren gehen beim iPhone nicht, resp. nur über Umwege… Widgets = Komplette Fehlanzeige und ein eben solches für die Agenda wäre ein Segen, so Synchronisiere ich noch immer meinen Outlook Kalender mit Google Sync in meinen Google Calendar damit ich die Termine Unterwegs auch immer im überblick habe…

    Teilen/ Sharen ist ein weiteres solcher Features die bei iOS nicht wirklich Funktionieren, ok ja, mit den eingebauten Apps schon, allerdings was ist mit den anderen?? Fotos Beispielsweise. Ich bekomme aus dem Fotoalbum die Bilder irgendwie nicht nach Instagram, G+ oder gar Facebook. Gut, keine Elementare Anforderung aber mit sicherheit ein Nice-To-Have Feature und vermissen tue ich es, weil bei meinem Droiden Funktionierts gleich nach dem Installieren einer solchen App… Irgendwie für ein so viel Gerühmtes System doch ein – oder??

    1. @ Pete: Danke für Deinen «umgekehrten» Erfahrungsbericht. Er zeigt noch einmal sehr deutlich: es gibt (wie so oft im Leben) eben nicht «richtig» und «falsch», sondern nur «passt» und «passt nicht» (und die Nuancen dazwischen). Darum hüte ich mich, anderen Dinge zu empfehlen nach dem Motto „Du musst unbedingt … ist das absolut Beste …!“.

  5. @ Marcel, schön gesagt, so seh ich das auch (eigentlich) Das Beste ist das was zu Dir, Dir passt. Empfehlungen zu geben ob iPhone oder Android ist in etwa wie die Antwort auf die frage „Was soll ich nehmen Orange oder Erdbeere?“

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