Profi im Beruf – Profi Privat

Emil Herzog ist Coach, Szeneparodist und Veränderungsbegleiter. Im Buch Manager-Coaching – Wie individuelle Ressourcen programmiert werden geht er der Frage nach, ob sich Spitzenleistungen im Beruf und private Lebensqualität vereinbaren lassen.

Um Antworten darauf zu finden, hat er berufliche Menschen interviewt und so herausgefunden, welche Strategien sie anwenden, wie sie mit ihren Ressourcen umgehen und wie sie wieder Energien auftanken. Aus den Erkenntnissen dieser Befragungen hat er die „Erfolgsrezepte“ seiner GesprächspartnerInnen zusammengefasst.

Es lohnt sich, a) Emil Herzogs 10-Punkte-Listen zu lesen, b) darüber nachzudenken, welche Erfahrungen man selbst gemacht hat und c) sich daraus Denk- und Handlungsmodelle für das eigene Leben abzuleiten:

Berufs-Profis

  1. … haben eine innere Landkarte, die prozessorientiert ist. Sie organisieren sich nach Aktivitäten. Sie haben (schaffen) keine Einbahnstrassen, können geben und nehmen.
  2. … bieten immer einen klaren Nutzen für die anderen. Sie decken ein Bedürfnis oder zumindest einen Glauben daran.
  3. … haben eine Vision/Mission, z.B. mit der Frage „Was ist mein Beitrag zu dieser Welt?“
  4. … haben Spass mit sich selber. Sie spielen mit ihren Teilpersönlichkeiten und nutzen bei der Arbeit mehrere Positionen (Träumer, Realist, Meta).
  5. … sind Meister im Zuhören.
  6. … haben hohe Eigenbestimmung – und haben Probleme mit zunehmender Fremdbestimmung.
  7. … stellen die richtigen Fragen (Neugier als Motor, Misserfolg als Feedback und Antrieb). Sie fassen Ideen in Konzepten und Modellen zusammen.
  8. … nutzen Freund „Zufall“ (dank Vision)
  9. … suchen gleichzeitig zum Was auch eine neue Form, ein neues Wie.
  10. … vermischen Beruf und Privates (und sehen hier auch die möglichen Gefahren).

Privat-Profis

  1. … haben einen privaten Gestaltungsplan und betrachten Privatleben nicht als Kür. Sie geben private Lebensqualität nicht aus den Händen.
  2. … arbeiten nicht rund um die Uhr an einer Sache, sondern leben eine bunte Vielseitigkeit.
  3. … können klar „nein“ sagen und sind achtsam mit Versprechungen. Sie machen nicht alles, was möglich ist. Sie sind nicht nur Unternehmer, sondern auch Unterlasser.
  4. … ersetzen das Wort „Zeit“ mit „Priorität“ bzw. „Energie“.
  5. … haben Raum für Privates (Terminkalender!). Sie können delegieren und kommen als „Geleerter“ nach Hause.
  6. … haben eine Ökonomie der Ressourcen. Sie wollen Ziele nicht nur erreichen, sondern auch geniessen (und nicht sofort wieder etwas Neues anreissen).
  7. … wirken gelassen, furchtlos, aber nicht sorglos. Sie leben eher nach dem Prinzip, nicht alles erledigen zu wollen.
  8. … haben einen bewussten und pfleglichen Umgang mit sich und ihrem Körper.
  9. … wissen, dass Intensität und Funktion einer länger andauernden Primärbeziehung (Familie, Partnerschaft) Hinweise für eine Balance zwischen Beruf und Privatem sind.
  10. … sind doppelt reich: sie haben Erfolg und Zeit, Musse und Anspannung, Mitgefühl und Anerkennung, persönliche und soziale Sicherheit.

(Wer in mir ruft jetzt da: „Es gibt noch einiges zu tun!“?)

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