Problembewältigung durch Verdrängung?

FACTS berichtet in der aktuellsten Ausgabe über die Arbeitszufriedenheits-Studie von IHA-GfK, über die ich bereits gestern geschrieben habe: Der Aufschwungskiller: Angst und Frust im Job.

Die Analyse zeigt, dass in bei Post und Telekommunikation jeder zweite Angst um seinen Job hat. FACTS interviewt in diesem Zusammenhang Yves-André Jeandupeux, den Personalchef der Post.

  • Angesprochen auf die grassierende Jobangst bei der Post und die Demonstration von rund 3500 Postangestellten sagt Jeandupeux: „Die Zufriedenheit ist gut.“
  • Aufgrund der weiteren Öffnung der Post befürchten Gewerkschafter, dass 4000 bis 5000 Stellen gestrichen werden. Jeandupeux: „Wir versuchen, den Abbau mit natürlicher Fluktuation und anderen Massnahmen zu bewältigen.“

Wie bitte?

Die Zufriedenheit soll gut sein? Bei diesen Umfrageergebnisse (eines notabene anerkannten Meinungsforschungsinstituts) so etwas zu behaupten, ist unverschämt kühn.

Problembewältigung durch Verdrängung, Verneinen, Wegschauen? Wie kleine Kinder, wenn sie zum ersten Mal „Versteckis“ spielen: sie halten die Augen zu und glauben, dass man sie so nicht mehr sehen kann. *kopfschüttel*

Und wie will die Post es schaffen, 4000 bis 5000 Stellen ohne Kündigungen abzubauen? Mit Fluktuation und anderen Massnahmen. Was sind „andere Massnahmen“? Erschiessen oder im Meer versenken, vielleicht?

Der oberste HR-Manager bestätigt damit (stellvertretend für viele andere) meine These: dass sich viele Manager auf den Standpunkt stellen, dass “sich das schon wieder geben wird”, sobald der Aufschwung da ist. :-(

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