Karrierekiller

Wer die Spielregeln eines Unternehmens nicht beherrscht, hat beim Spiel um den beruflichen Aufstieg von vornherein verloren.

schreibt wirtschaft + weiterbildung

Aufgrund der Erkenntnisse einer Befragung von 500 Enscheidungsträgern in deutschen Beratungsunternehmen sind das Top-5-Karrierekiller:

  1. Die eigenen Fähigkeiten überschätzen/nicht kritikfähig sein (53,3%)
  2. Die Spielregeln des eigenen Unternehmens nicht durchschauen (48,6%)
  3. Sich nicht weiterentwickeln wollen (44,2%)
  4. Informelle Netzwerke im Unternehmen nicht erkennen (38,3%)
  5. Die eigenen Ziele nicht kennen (31,8%)

Diese Kriterien stimmen meiner Erfahrung nach mehr oder weniger. Lediglich beim fünften Punkt bin ich anderer Meinung: diese Sicht ist überholt. Früher galt es als eines der wesentlichen Merkmale eines erfolgreichen Managers – er weiss, wo er in 5 oder 10 Jahren sein will.

Heute völlig überholt! Heute kann auch kaum mehr ein Unternehmen definieren, wo es selbst in 5 oder 10 Jahren sein wird (erinnern Sie sich an Swissair?). Was nicht heissen soll, dass es in den Firmen keine Ziele oder Visionen gäbe. Nur ist deren Umsetzung vager denn ja.

Flexibilität ist das Gebot der Zeit!

(via Human Resources News)

9 Kommentare zu „Karrierekiller

  1. Die Erfahrung habe ich so nicht gemacht. Und die Aussage ist mir dann doch zu pauschal. Und genauso undifferenziert wäre ein Pauschalurteil à la „Nicht-Chefs sind faule Säcke“.
    Chef = böse / Mitarbeiter = gut? So einfach ist (zum Glück) die Welt dann doch nicht!

  2. Aus meinen persönlichen Erfahrungen der letzten paar Jahre, stellt sich genau bei Punkt 1 heraus, wer sich den Chef resp. Vorgesetzten erarbeitet hat und wer es einfach IST.

    Will heissen, ein guter Vorgesetzter ist einer, der jederzeit eine eigene Meinung vertreten (und vor allem begründen) kann. Jemand der sich mit seinem Kaderstatus respekt verschaffen muss, ist bei mir als Chef sofort unten durch.

    Und davon gibts IMHO immer noch viel zu viele…

  3. @ Michael
    Da bin ich im Grundsatz völlig einverstanden. Nicht ganz im Detail:

    • Die Anforderung „jederzeit eine eigene Meinung vertreten“ ist eine 100%-Lösung, die nicht immer möglich/sinnvoll/clever ist.
    • „vor allem begründen“: meinen Sie damit „sachlich begründen“? Wenn ja: viele gute Führungsentscheide sind auch Bauchentscheide!

    Natürlich gibt es gute, mittelmässige und schlechte Chefs. Aber wieso soll das anders sein als bei den Taxifahrern, den Ärzten, den Schreinern, den Beratern, den … you name it.
    Diese übertriebene Erwartungshaltung an Chefs ist ein Teil des „Problems“. Wobei die Unfehlbarkeits-Aura, mit der sich gewisse Vorgesetzte selbst umgeben, eine der Ursachen sein kann.

    Mein Appell: Lassen wir auch Chefs Fehler machen und Schwächen haben. (Es wär‘ grausam, wenn sie keine machten bzw. hätten!)

  4. Du sagst es Marcel.

    Ich finde es gut, wenn auch Chefs Fehler machen dürfen. Denn nur so trauen sie sich Dinge zu entscheiden. Ebenfalls bin ich von Bauchentscheiden überzeugt, die sind manchmal wesentlich brauchbarer.

    Das Problem ist nur, dass sich einige Chefs selbst im Weg stehen und das Bild des Vorgesetzten immer wieder schlecht erscheinen lassen. Ich meine damit wiederum den Punkt 1. Wer sich selbst keine Fehler eingestehen kann und auch mal daneben liegen darf, der hat irgendwie ein Problem.

  5. Wer sich selbst keine Fehler eingestehen kann und auch mal daneben liegen darf, der hat irgendwie ein Problem.

    Das könnten meine Worte sein. Nur ist dieses „Phänomen“ nicht nur den Chefs „vorbehalten“ ;-)

  6. Der Punkt ist einfach der, dass „Chef-Fehler“ häufig sehr viel weitere und schlimmere Konsequenzen nach sich ziehen. Und dessen sind sich Führungskräfte durchaus bewusst. Der Druck, keine Fehler machen zu dürfen, ist daher enorm und wird sichtbar an der steigenden Anzahl Burnouts. Mitarbeiter, die lasch mit Fehlern umgehen sind für einen Unternehmer (die Person notabene!) ebenso eine Belastung wie diejenigen unter uns, die vom Cheffe alles erwarten.

  7. Pingback: Excellence-Blog

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