Google Kalender: durchwegs positive Erfahrungen

Da bin ich mir ganz sicher: das Hin und Her zwischen verschiedenen Terminkalender-Konzepten kennen nicht nur er und ich.

Falls Sie auch mehr oder weniger konstant nach der Suche des persönlichen Optimums sind, dann gibt Ihnen vielleicht mein „Agenda-Setup“ ein paar Ideen zur Optimierung Ihrer eigenen Terminverwaltung …

Die Situation

  • Ich bin ein Büro-Nomade, d.h. ich arbeite an mehreren Standorten und zu Hause.
  • An diesen Orten führe ich jeweils eine oder sogar mehrere spezifische Agenden.
  • Möglichst überall muss ich aber auch Zugriff auf die anderen Termine haben.
  • Als Familienvater sind für mich auch die Termine meiner Frau, meiner Tochter und unsere gemeinsamen privaten Verabredungen wichtig.

Der Setup

(seit gut eineinhalb Jahren)

  • Bei bucher personal setzen wir ACT ein und nutzen den integrierten Kalender; so können uns unsere Assistentinnen bei der Terminplanung unterstützen.
  • Wir (meine Frau und ich) nutzen den Google Kalender.
  • Eigentlich nicht den Google Kalender, sondern gleich mehrere:
    • einen für meine Termine als Berater bei bucher personal
    • einen für meine Termine in meiner eigenen Firma
    • einen für wichtige Termine im Zusammenhang mit meinen Kunden
    • einen für die persönlichen Termine meiner Frau
    • einen (gemeinsamen) für die Termine unserer Tochter und unsere gemeinsamen Verabredungen
    • und schliesslich einen für meine persönlichen, privatenTermine
  • Dafür haben wir zwei Google Konten: eins für meine Frau, eins für mich.
  • In einem Google Konto kann man beliebig viele Kalender eröffnen. Im Konto meiner Frau sind ihr eigener sowie der Familienkalender angelegt. Die restlichen Kalender in meinem Konto.
  • Der Google Kalender bietet die Möglichkeit, Kalender des eigenen Kontos für andere Benutzer frei zu geben. Für alle unsere Agenden haben wir es so definiert, dass wir beide auf alle Kalender zugreifen können (mit Lese- und Schreibrechten).
  • Die Darstellung des Google Kalenders erlaubt es, mehrere Kalender gemeinsam darzustellen (und bei Bedarf auszublenden). Wir haben jeder Agenda eine eigene Farbe zugewiesen und haben somit immer auch den Gesamtüberblick.

Das Resultat

  • Fast überall habe ich Zugriff auf alle Termine, die für mich relevant sind.
  • Wenn ein Zugriff aufs Web und die Google Kalender nicht möglich oder nicht sinnvoll ist (Kundenbesuche, Geschäftsessen etc.), drucke ich den Kalender (mit allen Terminen) der kommenden Wochen aus und lege ihn mein Moleskine.
  • Den ACT-Kalender in der Firma führe ich von Hand (bzw. mit „Copy/Paste“) nach – ein Aufwand, der durchaus im Bereich des Erträglichen liegt.
  • Die sonst sehr mühsame Abstimmung geschäftlicher und privater Termine ist für uns ein Klacks: meine Frau hat jederzeit meine geschäftlichen Termine im Blick, wenn sie für uns als Familie eine Verabredung trifft und ich kann auf die Termine meiner Frau und unserer Familie Rücksicht nehmen, wenn ich geschäftliche Termine (zum Beispiel abends) vereinbaren muss.

Die ganzen Schwierigkeiten, mit denen ich mich jahrelang herumgeschlagen habe (Synchronisieren mehrere PC-basierten Agenden auf einem Palm, Fotokopieren der Papieragenda als Backup, Abstimmen von geschäftlichen und privaten Terminen usw. usf.) sind mit meiner Lösung ein für alle mal vom Tisch. Und der Preis dafür (händisches Nachführen des ACT-Kalenders, Ausdrucken des Google Kalenders) ist absolut tragbar.

Egal, ob Sie meine Lösung selbst ausprobieren oder mit anderen „Konfigurationen“ Erfolg haben: Ihre Erfahrungen in den Kommentaren wären sehr interessant …

20 Kommentare zu „Google Kalender: durchwegs positive Erfahrungen

  1. Also für mich wäre das nicht das Richtige, denn irgendwie gehöre ich noch zu den – ggf. altbackenen und unverbesserlichen Menschen – die eine Sicherungskopie wichtiger Daten wie Adressen, Kalender, Mails, Aufgaben, etc. auf CD haben müssen, um ruhig schlafen zu können.
    Ich könnte mich im Augenblick nicht mit dem Gedanken anfreunden, einem Server eine im Verlustfall unwiderbringliche und damit sehr wertvolle Planung anzuvertrauen. Besonders dann nicht, wenn Google draufsteht…

  2. Ist halt bei Google ;-)

    Ein Kalender für alles, Outlook am Notebook, Live-Sync mit Smartphone. That’s it. Deshalb auch ein Microsoft-Smartphone, da ActiveSync wirklich live synchronisiert und nicht nur auf Befehl oder periodisch. Nur so macht das IMHO Sinn, denn nur so ist es bequem und man muss man an nichts denken. Keep it simple.

    Mindestens eines von beiden Geräten habe ich ohnehin immer dabei, auch beim nomadischen Arbeiten. Das Smartphone hat Handy-Format, passt in jede Hosentasche. Das Termine eintragen klappt leidlich. Man muß ja keine Romane schreiben.

    Sync mit Online-Kalender zwecks Web-Access hab ich ein paar Wochen getestet, dann allerdins nie online nachgesehen. Warum also?

    Terminabsprache mit meiner Frau klappt auch ohne gemeinsamen Kalender über die Sprachschnittstelle. Wirklich unverrückbare Termine geben wir uns gegenseitig durch, die habe ich dann auch in meinem Outlook und damit im Smartphone.

  3. Ich darf von mir wirklich behaupten, dass ich technische Geräte wie Smartphones schnell und gut im Griff habe. Aber: seit ich wieder ein Handy habe, mit dem ich schlicht und einfach telefoniere, fühle ich mich irgendwie wohler. Und schneller bin ich erst noch.

  4. Und ich hab schon gerätselt ;-)

    Das macht Win Mobile ganz geschickt. Einfach (also einmal) die Tasten drücken mit den Buchstaben (Vor- oder Nachname), die passenden Namen werden dynamisch selektiert. Meist reichen zwei, drei Tastendrucke um die Namen soweit eingegrenzt zu haben, dass man sie schnell auswählen kann. Dazu muß man noch nicht mal ins Adressbuch. Trotz knapp 2000 Kontakten: Fünf Tasten incl. Wählen…

  5. Also nachdem ich jetzt schon in mehreren Blogs positive Berichte über den Google Kalender gelesen habe, werde ich ihn auch mal ausführlich testen. Aber wahrscheinlich werde ich noch einen kleinen Kalender für unterwegs führen, einfach um Auskunft geben zu können, wann ich Zeit habe. Aus dem Grund stelle ich mir einen PDA bzw. ein Smartphone schon ganz sinnvoll vor, aber dazu fehlt mir im Moment erstmal das nötige Kleingeld ;-)

  6. Interessanter Threat. Ich schlage immer noch um mich mit Outlook im Geschäft, einem sporadisch synchronisierten Nokia Handy (bringt nicht viel) und einer privaten Familienagenda auf Papier zu Hause. Da geht doch ab und zu etwas daneben… leider.

    Trotzdem: Agenda bei Google? Ist mir einfach nicht sympatisch, weil ich denen nicht über den Weg traue. Die haben mittlerweile dermassen eine Wissensdatenbank über alles mögliche aufgebaut, dass ich ihnen nicht auch noch meine Termine anvertrauen möchte. Jetzt ist vieles noch kostenlos, dafür werden wir immer gezielter mit Werbung überschwemmt oder am Bildschirm „en passant“ damit konfrontiert.

    Deshalb rudere ich noch etwas weiter und finde hoffentlich eine bessere Alternative.

    – tinu

  7. Bis vor ein paar Jahren war ich ein absoluter Freak von Zeitplan-Sytemen (heisst das überhaupt so?). Von timesystem über Schmidt Colleg bis zu was weiß ich. Dann verschiedene elektronische Varianten, angefangen mit einem Palm. Dann Outlook und die entsprechende Freeversions … und heute?
    Heute habe ich für einen schnellen Ãœberblick eine ganz normale Kalender-Einlage in einem schmalen Ringbüchlein, das in jede Tasche passt. Der Rest ist bei Google.
    Ich habe kein Problem damit, dass die meine Daten haben.
    Ich bin überzeugt davon, dass die Daten dort sicherer aufbewahrt werden, als ich es könnte – und will. Wenn ich mir nur den Stress mit meinem letzten Windows-Notebook in den letzten Wochen ansehe. Wie schön, dass ich zumindest diese Daten alle im Netz haben.
    Und wenn doch jemand meine Termine herauskriegen sollte? So what? Vielleicht sind wir dann zu dritt bei einem Date??? ;-)

  8. @ Jörg
    Ich sehe das genau so: Wenn Google tatsächlich die vermutlich x-Millionen Kalendereinträge durchforsten würde, was würden sie a) rausfinden und b) damit machen? Mir nur noch Werbung präsentieren, die zu meinen Gewohnheiten passt? Damit könnte ich gut leben!

  9. Es würde den Rahmen dieses Kommentars sprengen. Aber ich habe einschlägige Erfahrungen mit Google gemacht. Man kann sie auf meinem Blog http://tinu62.wordpress.com/2007/07/04/google-ist-ein-moloch/trackback/ nachlesen. Auch wenn man einen Fehler gemacht hat, sollte man doch mit den Leuten reden können und die Sache in Ordnung bringen. Nicht so bei Google!
    Für sich betrachtet fallen ein paar Agendadaten nicht ins Gewicht. Aber wenn man bedenkt, was die sonst noch alles herausfinden UND auch speichern und gegen einen verwenden, dann hat man es nicht mit harmlosen normalen Geschäftspartnern zu tun, sondern mit informations- und machthungrigen Ungeheuern, die sich hinter schönen Worten und gratis Angeboten verstecken.

  10. @ tinu
    Die genau gleiche Erfahrung habe ich auch gemacht (man könnte fast meinen, Sie hätten bei mir abgeschrieben ;-) )

    Die Angst, dass immense Datensammlungen über mich angelegt werden – sei’s bei Google, bei Cumulus oder wo auch immer – habe ich nicht. Wenn Google weiss, dass ich über ihren RSS-Reader die NZZ Online, das Kopfschüttel-Blog und weiss ich was alles lese, dass ich am 23.2.2005 ein Vorstellungsgespräch mit dem Bewerber Peter Muster hatte, dass meine Tochter jeweils am Montag ihre Reitstunde hat, dass ich ab und zu nach beruflichen Themen wie „Coaching“ suche, dass … Wenn die Migros weiss, dass wir am meisten Himbeer-Joghurt kaufen, dunkles Brot lieber mögen als weisses, so gut wie nie Kleider dort kaufen und nur bei jedem 4. Einkauf auch die Migrossäcke zum Einpacken kaufen … So what?

    Nichts gegen Datenschutz, aber manchmal glaube ich, dass die Angst vor solchen Dingen schon mal zur Paranoia tendieren kann.

  11. Was habt Ihr nur alle für Termine? :-)
    Ich habe mir vor einem Jahr einen Palm gekauft – gebraucht und uralt. Er soll grade mal Adressen und Termine verwalten. Funktioniert noch mit Batterien. Die Daten speichere ich dann auch noch auf dem PC. Und meine Vortragstermine trage ich von Hand nochmal in meinen Weblog ein (einmal für die Leser, aber natürlich hab ich dann auch überall online Zugriff darauf); ich nutze hier das Word-Press Plugin EventCalendar, da muss ich gelegentlich mal mit zwei Klick ein neues Datum hinzufügen – fertig. Ich wüsste also gar nicht, wozu ich google Kalendar brauche, aber ok, als Familie ist das vielleicht was anderes.
    Letzte Woche bin ich auf Linux umgestiegen und nutze jetzt JPilot zum Datenabgleich und Adressbuch auf dem PC – so eine Art PalmDesktop für Linux mit sehr einfachen Funktionen. Im Unterschied zu PalmDesktop exportiert JPilot die Kalenderdaten gleich in .csv oder .ical – bzw. es soll wohl so funktionieren, aber importieren kann ich weder in google calendar noch in mozilla sunbird… halt noch nicht ganz ausgereift, aber nach schlechten Erfahrungen mit einem anderen Linux-Programm bin ich froh, dass der Abgleich überhaupt läuft.
    In dem Punkt gebe ich euch recht, da ist der Palm etwas unpraktisch.

    Aber: Wie oft wurde ich schon nach einer Adresse, Telefonnummer oder Termin gefragt und es war gerade kein Computer/Internetzugang weit und breit? Oder Comp gerade runtergefahren?
    Auch die Papierlösung fand ich ziemlich unpraktisch: Irgendwann riss da Papier immer aus, dann hatte man lose Bläter und musste Daten und Geburtstage umständlich übertragen – hier gehts automatisch.
    Wie gesagt: Die Import/Exportfunktionen zwischen den einzelnen Progammen müssten noch verbessert werden und eine Importfunktion für EventCalendar wäre auch nicht schlecht… aber so gehts auch.

  12. Vor ein paar Jahren war ich stolzer Besitzer eines Siemens IC35 und habe mich mit der unsauberen Synchronisation (doppelte Einträge etc.) mit MS Outlook herumgeschlagen. Irgendwann flog das Ding wieder raus und ich organisierte meine Termin für zwei Jahre klassisch per Hand. Hat auch funktioniert.

    Nachdem ich GoogleMail und GoogleReader nutze, war der weg zur völligen Vergoogelung nicht mehr weit. Also nutze ich seit einigen Monaten erfolgreich Google Kalender. Auch mein Vater ist im Büro von Outlook auf Google umgestiegen.

    Seit einigen Tagen versuchen wir (Vater, Mutter, Sohn) eine innerfamiliäre Google-Kalender-Konfiguration aufzubauen, um unsere Termine besser abstimmen zu können. Dein Beitrag hat da sehr geholfen.

    Auch unser größerer Umbau in den nächsten Wochen wird über Aufgabenlisten in einem allgemeinen Kalender verwaltet, sodass jeder weiß, was er wann zu tun hat.

    Man sieht, Google Kalender ist vielseitig.

  13. Genau weil das ein Google-Produkt ist, will ich das gar nicht nutzen. Die haben mittlerweile eine derartige Marktmacht, und eine so erhebliche Transparenz darüber, wer ich bin, wofür ich mich interessiere und was ich wo kaufe, da will ich wirklich nicht noch mehr Transparenz schaffen.
    Google ist evil. Punkt.

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