Die Potenziale älterer Arbeitnehmender

Ich habe bereits hier meine Gedanken zur Lohngestaltung für ältere Mitarbeitende festgehalten.

In der Sonntagszeitung habe ich ein interessantes Interview von Rudolf Bähler mit Mike Martin, Psychologieprofessor an der Universität Zürich, gelesen.

Die Potenziale älterer Arbeitnehmender sind unverzichtbar – Weshalb ältere Erwerbstätige keineswegs zum alten Eisen gehören.

Ich habe die wesentlichen Aussagen von Prof. Martin zusammengefasst:

  • Mit ihren kognitiven, körperlichen und berufsspezifischen Kompetenzen sind die 50- bis 60 Jährigen in vielen Betrieben ein wertvoller Teil vieler Arbeitsteams.
  • Die Potenziale jüngerer und jene der älteren Mitarbeitenden sind für Betriebe und die Gesellschaft insgesamt unverzichtbar und können sich ergänzen.
  • Altersgemischte Teams können leistungsfähiger sein als altershomogene Teams. Entscheidend ist es, die Erfahrungen und Stärken aller Teammitglieder optimal zu nutzen.
  • Durch unterschiedliche Kompetenzprofile und Motivationen kann es zu Spannungen kommen, wenn jüngere Führungskräfte ohne gezielte Vorbereitung oder begleitendes Coaching ältere Arbeitnehmende führen müssen.
  • Ältere Erwerbstätige zeigen in der Regel weniger Schwung und Innovationskraft, dafür werden sie besonders für ihre Entscheidungsstärke, Gelassenheit und Erfahrungen im Umgang mit Kunden geschätzt.
  • Ältere Mitarbeitende sind nicht weniger weiterbildungsfähig als jüngere. Allerdings nutzen Ältere die Weiterbildungsmöglichkeiten weniger als Jüngere.
  • Durch den Einsatz neuer Strategien des Wissensmanagements können die Erfahrungen älterer Erwerbstätiger besser genutzt werden.
  • Personalverantwortliche müssen eine langfristige Personalentwicklung betreiben (flexible Lebensarbeitszeitregelungen, individualisierte Weiterbildungen, Entwicklung und Nutzung der Fähigkeiten älterer Arbeitnehmender in Teams).
  • Ältere Erwerbstätige können ihre Arbeitsmarktfähigkeit bewahren oder verbessern, wenn sie ihre eigenen Fähigkeiten laufend überprüfen, sich kontinuierlich weiterbilden und an der Entwicklung im beruflichen wie auch im persönlichen Bereich arbeiten.
  • Eine berufliche Neuorientierung ist in jedem Alter möglich. Bei der Neuorientierung ist die realistische Einschätzung eigener Stärken, Schwächen und vor allem Interessen von ausschlaggebender Bedeutung.

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