Journalist werden ist nicht schwer, …

… Journalist sein anscheinend auch nicht!

Dieses Gefühl habe ich immer mal wieder, wenn ich von Journalisten (egal ob Print, Radio oder TV) angefragt werde. Ich habe in manchen Fällen den Eindruck dass es sich die Damen und Herren doch etwas zu leicht machen. Grundtenor: „Hey Du. Recherchieren ist so mühsam. Beantworte mir ein paar Fragen. Dann hast Du vielleicht die Ehre, dass ich Deinen Namen in meinem tollen Artikel erwähne.“

Soeben trudelte wieder so ein Exemplar in der Mailbox ein:

Aloha,

ich bin Journalist für das deutsche Magazin *****, das es vor allem auf Papier gibt, obwohl wir überwiegend übers Internet schreiben.

Ich schreibe gerade einen Artikel zum Thema „Geld verdienen mit Blogs“ und bin dabei unter anderem über Trigami und von dort auf Ihre Webseite gestossen.

Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie mir ein paar Fragen beantworten könnten:

1. Finden Sie das okay, „gegen Bezahlung“ ein Thema aufzugreifen, über das Sie sonst nicht schreiben würden?

2. Gibt Trigami wirklich nur vor, dass geschrieben werden muss, nicht aber, dass Sie positiv schreiben müssen? Gibt’s es Vorgaben wie Länge des Beitrags oder ähnliches?

3. Darf man fragen, wie viel dabei rüberkommt? Xhundert Euro im Monat? Oder vor allem „kostenlose Probierversionen“? Sie müssen da gar nichts ins Detail gehen, wenn Sie das nicht wollen, aber ein ungefährer Wert, damit die Leser eine Vorstellung davon bekommen, ob sich sowas für sie lohnen könnte oder nicht.

[…]

Nett wie ich nun mal bin, habe ich die Anfrage nicht einfach fach- und sachgerecht entsorgt, sondern zurückgeschrieben:

Auch Aloha

Die Schattenseite des erfolgreichen Bloggens ist, dass sich Anfragen von Journalisten häufen. Nehmen Sie’s mir bitte nicht übel und schon gar nicht persönlich, wenn ich Ihnen sage, dass ich Sie bei Ihrer Arbeit leider nicht unterstützen will/kann.

Mann, Mann, Mann … Langsam begreife ich, warum Ihr Euch immer mit engagierten Bloggern immer wieder in die Haare kriegt. Ihr habt anscheinend (zu Recht!) Angst, dass Ihr überflüssig werdet, weil Ihr Euren tollen Beruf selbst (fahrlässig?) an die Wand fahrt!

Karrierefalle Internet: Marcel Widmer im Schweizer Fernsehen

Obwohl mein Aufruf leider zu wenig (konkrete) Beispiele gebracht hat, hat Christian Bachmann (Redaktor bei 10vor10 des Schweizer Fernsehens) das Thema aufgegriffen. Er hat einen Beitrag (ca. 3 Min.) produziert, in dem verschiedene Aspekte zum Thema beleuchtet werden. Darunter meine Sicht als Bewerbungsexperte und Laufbahn-Coach.

Der gut gemachte und informative (wenn auch zwangsläufig nur an der Oberfläche kratzende) Beitrag „Internetbilder als Berufsrisiko“ wurde am Montag, 30. Juni 2008 im Schweizer Fernsehen (SF1, 10vor10) gesendet und kann im Video-Archiv oder hier …

… „nachgeschaut“ werden können.

Stolperfalle Internet – TV-Guckbefehl

Obwohl mein Aufruf leider zu wenig (konkrete) Beispiele gebracht hat, hat Christian Bachmann (Redaktor bei 10vor10 des Schweizer Fernsehens) das Thema aufgegriffen. Er hat einen Beitrag (ca. 3 Min.) produziert, in dem verschiedene Aspekte zum Thema beleuchtet werden. Darunter meine Sicht als Rekrutierungs- und Laufbahn-Experte (Interview am vergangenen Freitag).

Für alle, die das Thema interessiert (oder die einen Blick in mein Büro werfen wollen), gilt der TV-Guckbefehl: Schweizer Fernsehen, SF1, 10vor10, Montag, 30. Juni 2008, 21:50 Uhr. (Der Beitrag kann naturgemäss wegen aktueller Ereignisse entfallen bzw. verschoben werden.)

Wer das Schweizer Fernsehen nicht empfangen kann, nutzt das Internet – die Sendung sollte im Video-Archiv „nachgeschaut“ werden können.

Update:
Der Beitrag im Archiv des Schweizer Fernsehens: „Internetbilder als Berufsrisiko“

(zeitweise leider nicht erreichbar …)

2007 – das war’s … (Bilanz statt Vorsatz)

Jochen Mai – bekannt für wertvolle Denkanstösse – kennt das Problem (wie wir alle auch): die Vorsätze fürs neue Jahr enden meist im Frust. Wir wär’s, wenn wir uns dies ersparten und stattdessen Bilanz des abgelaufenen Jahres ziehen?

Es müssen aber auch nicht jedes Jahr Vorsätze sein. Statt unhaltbarer Versprechen, deshalb eine Art Bilanz über das bereits Erreichte. Genauer: Eine individuelle Ankreuzliste über 150 Dinge, die Sie (vielleicht) schon erlebt haben.

Das hier ist meine ganz persönliche Liste der Dinge, die ich im Jahr 2007 getan oder erlebt habe:

8. Einen Kollegen gelobt
9. Einen Kollegen gelobt, ohne dass er das mitbekommen hat
10. Den Chef gelobt
12. Einem Kollegen aus der Patsche geholfen
13. Dem Chef aus der Patsche geholfen
15. Ein lange gesetztes Ziel erreicht
16. Verbesserungsvorschläge gemacht, die auch umgesetzt wurden
17. Mehr gearbeitet als nötig
20. Den Chef kritisiert – und ihm das persönlich gesagt
22. Jemanden von einer Sache überzeugt, die einem sehr wichtig ist
23. Sich von anderen überzeugen lassen
24. Etwas Wichtiges hinzu gelernt
25. Völlig neue Gedanken zu eigen gemacht
26. Sich im Internet gegoogelt
27. Andere Menschen im Internet gegoogelt
32. Ein Blog gestartet oder fortgesetzt
33. Kommentare in anderen Blogs hinterlassen
34. Entdeckt, dass jemand mein Blog kennt, von dem ich es nicht erwartet hätte
35. Einen Artikel im Internet veröffentlicht
36. Neue Freunde im Internet kennengelernt
45. Einen Lachanfall bekommen
46. Andere zum Lachen gebracht
50. Ãœber das eigene Leben gefreut, wenigstens für einen Moment
51. Laut im Auto gesungen
57. Interviewt worden
58. Etwas geschrieben oder gesagt, das falsch war
59. Einen Artikel veröffentlicht
61. Mindestens ein Buch gelesen
78. Sternschnuppen beobachtet
81. Eine Schneeballschlacht mitgemacht
90. In einem Hubschrauber geflogen
109. Schnecken gegessen
112. Aus Resten ein großartiges Gericht zubereitet
125. „Ich liebe Dich“ gesagt – und so gemeint
147. Einen ganzen Tag nur mit der Familie verbracht
148. Die Steuererklärung schon gemacht
150. Bei dieser Liste mindestens einmal gelogen (ganz ehrlich!)

Ihnen wünsche ich selbstverständlich ein erfolgreiches Jahr 2008. Und, dass Ihre eigene Bilanz für das Jahr 2007 subjektiv positiv ausgefallen ist!