Media Markt + 49%?
Ich bin doch nicht blöd!

Ich habe mich schlau gemacht, die Tipps der erfahrenen Fotografen beherzigt und mich nun entschieden: das Sigma 10-20mm F3,5 EX DC HSM soll das Weitwinkel-Zoom für meine Canon EOS 450D sein.

Und so war ich heute im Media Markt. Schliesslich lässt die 15-Jahre-Werbung auf einen zusätzlichen Jubiläumsrabatt hoffen. Doch weit gefehlt …

Das Objektiv war mit CHF 1 245.– (!) angeschrieben und damit (wie ich von vorgängigen Recherchen weiss) massiv teuerer als anderswo. Die Verkäuferin, die ich darauf angesprochen habe, meinte: „Nei, da chan mer nüt mache.“

Damit ist der Blöd-Laden (einmal mehr – und ab heute grundsätzlich) aus dem Rennen: auf Lockvogelangebote, Wucherpreise, lausigen Kundenservice (Originalzitat „Ja, da haben Sie halt Pech gehabt!“) usw. kann ich bestens verzichten.

Hier die Preise zum Vergleichen:
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(* bei Internetanbietern habe ich – als Annäherung – pauschal CHF 10.– Versandkosten einkalkuliert)

Aufgrund des ausgezeichneten Kundenservice, des ausgesprochen günstigen Preises und der sehr kurzen Lieferzeit (bis 15:00 Uhr bestellt – am nächstan Tag geliefert) ist mir der Entscheid, einmal mehr bei Brack Electronics zu bestellen, sehr, sehr leicht gefallen.

28 Kommentare zu „Media Markt + 49%?
Ich bin doch nicht blöd!

  1. Habe – allerdings vor etwa zwei Jahren – an einem Referat der HSG gehört, dass nur rund 15% der Artikel im Mediamarkt wirklich bei den billigsten sind. Ansonsten zum Teil massiv teurer, wie bei deinem Beispiel. Es geht bei den Discountern nur darum, den Platz „billig“ im Hirn der Konsumenten zu besetzen. Entsprechend wichtig ist, dieses Marketing als Konsument zu durchschauen.

    Danke für den spannenden Vergleich.

  2. MediaMarkt ist nicht billig, das ist die Werbung die das suggeriert. Um diese Image-Werbung zu stützen, werden zwischendurch Preistaucher lanciert und gross beworben. So verstehe ich das Konzept zumindest. Wie aber kommt man zu einem B2B-Brack-Preis? ;-)

  3. Meine Meinung ist schon seit Jahren „Blöd ist wer bei MediaMarkt oder Saturn kauft!“.
    Die beiden Läden (oder besser der eine Laden) ist immer teurer als alles was man im Internet findet. Unbedingt IMMER die Preise vergleichen!
    Einziger Vorteil von MediaMarkt/Saturn ist die Tatsache das man die Artikel „anfassen“ und „anschauen“ kann bevor man kauft.
    Somit, anschauen bei MediaMarkt/Saturn kaufen im WWW oder beim Händler um die Ecke.

  4. Danke für Eure Bestätigungen. Ist ja das selbe wie bei der SPAR-Kette – der Name allein suggeriert schon „günstig, sparen“.

    @dworni: Mit der Firma bin ich ebenfalls Brack-Kunde. Da sind, manchmal, aber nicht immer, die Preise noch etwas günstiger – wie in diesem Fall.

  5. yepp die erkenntnis hatte wohl schon mancher. fachgeschäfte können den Preisunterschied immerhin mit Personal und Beratung begründen. Aber gegen Online-Shops hat man als Elektronikladen halt schon einen schweren Stand

  6. @fime:

    Dass im Blöd-Laden nicht alles billig ist, war mir schon immer klar. Aber +49% – sapperlot!

    Ich kaufe gewisse Dinge übrigens ganz bewusst im Fachhandel. Wenn ich dort die Beratung brauche und beziehe. In diesem Fall war aber das Schlaumachen im Internet fundierter und objektiver – wenn auch aufwändiger.

  7. @Alexander: Danke für den Amazon-Hinweis – habe ich überhaupt nicht in Betracht gezogen. Du hast zwar den Zoll erwähnt, aber (wenn mich nicht alles täuscht) nicht mitgerechnet. Wie ist das bei Amazon beim Defekt von Geräten? Ist das dann nicht sehr umständlich? Ich habe hier keinerlei Erfahrung.

  8. @Marcel,
    doch, den Zoll habe ich mitgerechnet – das war der Faktor 1.076 :-)

    Der Preis inkl. dt. MwSt ist ja 579.90 €; der ohne MwSt ist somit 579.90 / 1.19. Auf diesen Preis wird der schweizer Zoll berechnet → (579.90/1.19) * 1.076. Das ganze lassen wir uns durch Google von € → CHF umwandeln: http://goo.gl/gKFz Und dann eben noch die 18.– CHF „Postgebühr“ drauf.

    Defekte: Naja, ja, klar, Du musst die Ware dann halt zu Amazon einschicken. Und Amazon wird’s dann reparieren (bzw. an den Hersteller weiterschicken). Das ist „natürlich“ :-) komplizierter und langwieriger, als bei ’nem Fachhändler vor Ort. Der könnte VIELLEICHT „schnell mal eben“ ein Austauschgerät stellen (zumindest in der Theorie…).

    Aber machen denn andere „Billigheimerversender“ (wie z.B. digitec) was anderes? Klar, da könntest Du das Gerät in den Laden schaffen. Aber würden die das denn nicht genauso nur zum Hersteller einsenden?

    Bei Amazon läuft’s wie auf http://www.amazon.de/gp/help/customer/display.html/ref=hp_ln_rs/?nodeId=1115524 beschrieben ab. Du würdest das Gerät also an eine Adresse in Deutschland (oder Osterreich) senden und bekämest die Versandkosten erstattet. Oder aber, Du sendest das Gerät direkt an den Hersteller (dazu rät Amazon, da Amazon das Gerät eh nur annehmen und an den Hersteller weiterleiten würde).

    Und sollte das Gerät innerhalb der ersten 30 Tage tot sein (also quasi DOA – Dead On Arrival), dann ist’s super easy – zurück an Amazon damit und Du bekommst das Geld zurück.

    Ich muss sagen, das ich bisher noch nichts an Amazon wg. Defekten zurücksenden musste. Mein Wissen ist also rein theoretischer Natur…

  9. Ach jo, der gerry hat recht – man kann Elektrokrams nicht in die Schweiz schicken lassen :)

    Hatte ich total vergessen, da ich eine DHL Packstation http://packstation.de/ habe und mir eh quasi alles nach dahin nach Konstanz schicken lasse um’s dann im „Reisendenverkehr“, also per Auto, in die Schweiz zu schaffen ;-)

  10. Der kleine Fehler dabei – digitec ist noch 10.- günstiger .. „Versandkosten
    Der Versand sämtlicher Produkte und Bestellungen erfolgt kostenlos an Adressen in der Schweiz und in Liechtenstein. „

  11. @Alexander: Dann hat sich ja auch das Thema mit der Berechnung des Zolls erledigt (Faktor 1.076 wäre nämlich die MWST, Zoll wird meines Wissens immer auf das Gewicht gerechnet).

    @marcel: Danke für den Hinweis. Ich habe ja nicht überall nachgeschaut und pauschal 10.- draufgeschlagen. Hätt‘ ich doch nur einzeln nachgeschaut – dann wäre der Titel noch spritziger gewesen: „Media Markt + 50%? …!“ :-)

  12. Marcel,

    der Zoll wird nicht auf das Gewicht berechnet sondern auf den Warenwert.

    Das Gewicht (oder Volumen, um Falle von Getränken) spielt beim Zoll doch nur ’ne Rolle um zu bestimmen, ob die Eingeführte Ware innerhalb der Freimengen liegt (also z.B. <= 2 kg Fleisch oder <= 2l Bier). Wobei – würde nicht auch bei Lebensmitteln der Warenwert zur Bestimmung der Zollabgaben herangezogen – angenommen, man würde 1,9kg Trüffel einführen (um was zu haben, was definitiv mehr als 300,– CHF kostet), dann würden doch bestimmt vom Warenwert 7,6% an den schweizer Staat abzuführen sein.

    Aber welchen Sinn sollte es auch machen, bei einem z.B. TV Gerät Zollgebühren nach Gewicht (oder Volumen) zu berechnen? Oder, um's noch plastischer und absurder zu machen: Man führe einen LKW ein. Da dann Zoll pro kg/pro m^3? :-) Neeeeee! *G*

    Naja, der schweizer Zoll hat's auf http://www.ezv.admin.ch/zollinfo_privat/zu_beachten/00351/index.html?lang=de sehr detaliert aufgeschrieben.

  13. @Alexander:

    Ui. Jetzt bewegst Du Dich auf dünnem Eis. Auf sehr dünnem!

    Ob’s Sinn macht, auf TV-Geräte, Lastwagen etc. gewichtsabhängigen Zoll zu erheben, kann und muss ich nicht beurteilen. Es ist schlicht und einfach Fakt, dass der Zoll nach Gewicht des einzuführenden Objekts berechnet wird.

    Das komplette (und schon kaum mehr zu durchschauende) Tarifwerk findest Du im sogenannten Tares der Schweizerischen Zollverwaltung. Mit etwas Erfahrung (ich habe u.a. jahrelang einen Südafrikanischen Weinimporteurs betreut) findest Du folgendes heraus:

    • Deine Trüffel gehören zu den „Waren pflanzlichen Ursprungs“, Tarifnr. 0709.5900; Normaltarif: CHF 8.50/100 kg
    • Dein „absurder“ Lastwagen gehört zu den „Automobilen zur Beförderung von Waren“, Tarifnr. 8704.2300; Normaltarif: CHF 73.00/100 kg
    • Mein Sigma-Objektiv gehört zu „Optische, fotografische oder kinematografische Instrumente …“, Tarifnr. 9002.1100; Normaltarif: CHF 235.00/100 kg

    Und nochmal: 7.6% ist die Mehrwertsteuer. Die kommt ebenfalls zum Warenpreis dazu, hat aber mit dem Einfuhrzoll überhaupt nichts zu tun. Mehr dazu hier …

    Dein „Neeeeee! *G* Naja …“ kannst Du Dir also gerne schenken! ;-)

  14. Okay, gebe mich geschlagen.

    Wieso aber ist’s so, das mir bisher immer nur 7,6% angerechnet wurden? Sowohl dann, wenn ich mir was in die Schweiz habe schicken lassen, als auch dann, wenn ich an der Grenze beim Zoll Waren im Wert von > 300 CHF eingeführt habe? Waren dann die Zöllner nur zu bequem um’s genau zu berechnen – kann ich mir ja eigentlich nun wirklich ganz und gar nicht vorstellen :-)

    Bsp.: Ich hatte ’n MacBook mir nach Konstanz schicken lassen und dann im Auto über die Grenze befördert. Also bin ich zum schweizer Zoll gegangen und habe da meine Rechnung vom Laden in Deutschland gezeigt. Der Zoll rechnete dann ((x / 1.19) * 1.076) € in CHF“ und was daraus kam, das hatte ich zu entrichten.

    Oder wird vlt. nur dann der Gewicht zur Bestimmung des Zolls herangezogen, wenn (aus welchen Gründen auch immer) der Warenpreis nicht besimmt werden kann?

  15. @Christian: Danke – wenn man mit einem Südafrikaner zu tun hat, ist’s besser, man macht sich schlau :-)

    @Alexander: Ich vermute (da fehlt mir jetzt das tiefe Wissen) es liegt an der EU. So wie ich vorhin im Tarif gesehen habe, sind manche (viele? alle?) Produkte aus der EU bei der Einfuhr vom Zoll befreit. Das würde erklären, warum Dir nur die MWST berechnet wurde.

  16. Interessant wäre nun eine Ausweitung der Geschichte auf die Preise der Linsen der „Pro-Liga“. Aus dem Bauch raus würde ich behaupten, dass die Luft „da oben“ knapp wird um solche Differenzen der Margen (prozentual zum Einkaufspreis) zu erreichen. Oder täusche ich mich?

    Und: Gesehen am möglichen Wiederverkaufswert sind diese „teuren“ Linsen dann doch eher als Investition zu betrachten.

    1. @Der Bebilderer:
      Deine Anregung hat zwar nichts mit meinem Vergleich zu tun (ich habe ja die Preise eines Objektivs verglichen), dennoch ist Deine Ãœberlegung interessant.

      Ich allerdings fotografiere nicht in der „Pro-Liga“ und kann dazu nichts Nützliches sagen. Vielleicht andere Leser/innen …?

  17. wenn du mit pro liga die L linsen von canon meinst, dann habe ich meine alle bei digitec oder heiniger (in der schweiz) gekauft.
    media markt ist in sachen fotografie hier in der CH viel zu teuer!

    gruss mamo

  18. @Marcel Widmer: Ganz Offtopic wollte ich ja nicht gehen :-). Mein Gedanke ist es, die Preise der „teuren“ Linsen zu relativieren – ich glaube dies könnte man durchaus. Betrachtet man den Occasionsmarkt, so liegt das schon ein bisschen was drin in Sachen „Werterhaltungsanalyse“.

    @mamo: Da ich ausschliesslich L Objektive bediene und eben immer wieder gute Preise erhalte für Occasionen die ich auf den Markt „werfe“, frage ich mich, ob denn die Objektive, wie das von MW gekaufte, eine ähnliche Werterhaltung haben wie die „Grossen“. Und da es aus dem Bauch raus nicht so ist, will ich Menschen die Bilder machen zum Kauf von optisch hervorragendem Material animieren.

    … letzte Woche mal mit dem Zeiss 21mm o-Ä. für die Canon geliebäugelt und gespielt – da kriegst sogar mehr Daten raus, das ist so scharf! Unglaublich.

  19. Kann ich nicht ganz nachvollziehen, habe mit dem MM eigentlich gute Erfahrungen gemacht hier in Deutschland aber auch in der Schweiz. Im schweizer MM kaufte letztes Jahr ein Sony Alpha 200 im Kit für 429,- CHF gekauft und damit viel günster als sonst wo. Im deutschen MM habe ich kruz vor Weinachten erst ein Tamaron erworben, ausgeschriebener Preis 370 € auf Rabatt angesprochen und bekommen und für 329 € bekommen, günstigster Preis im Netz 325 €.

    1. @jokkel:
      Was meinst Du mit „Kann ich nicht ganz nachvollziehen“? Mein Preisvergleich spricht doch mit dem ganz konkreten Beispiel für sich, oder?
      Ich habe aufgrund des Beispiels aber nicht darauf geschlossen, dass die Preisdifferenz grundsätzlich so extrem sei. Natürlich gibt es immer mal wieder Artikel, die im Blöd-Laden wirklich günstig sind. Wie wir aber mittlerweile auch wissen, sind das aber bei weitem nicht so viele, wie man aufgrund der Werbung annehmen könnte (Stichwort „Lockvogelangebote“). Preise, die in roter Farbe angeschrieben sind, suggerieren (genauso wie rote Preisschilder) „billig“ und „Aktionsangebot“. Und das nutzt der Blöd-Laden ganz gezielt aus. Nicht nur der, übrigen s…

  20. media-Markt schlägt ständig Sonderaktionen mit zinsfreier Teilzahlung über 12 bis 24 Monate vor.
    Da ich grundsätzlich nur Dinge kaufe, die ich auch bezahlen kann, brauche ich und will ich keinen Kredit. Bei zinsfreiem Abstottern über 12 bis 24 Monate entstehen dr Mediamarkt jedoch erhebliche Kosten, nicht nur für entgangene Zinsen, sondern auch und vor allem für Verwaltungskosten.
    Ich kaufe deshalb nicht mehr bei Mediamarkt, denn…

    ICH BIN DOCH NICHT BLOED

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