Mamas Comeback – beruflicher Wiedereinstieg

Der Arbeitsmarkt hat sich in den letzten Monaten verändert: es gibt wieder mehr Stellen und gleichzeitig auch mehr Bewerber/innen. Nach wie vor eine besondere Situation stellt sich Frauen, die nach Phase in der Familienbetreuung („Babypause“) wieder ins Erwerbsleben einsteigen wollen.

Im Beobachter schreibt Christa Gall über die Hürden, die sich für diese Frauen in den Weg stellen und wie diese gemeistert werden können: Mama gibt ihr Comeback.

Was kann Mama tun, um nach der Babypause wieder Fuss im Beruf fassen zu können? Die Eckpunkte aus dem Artikel (und meine Anmerkungen dazu):

  • Vor dem Austritt mit den Chef sprechen und den Wiedereintritt schriftlich festhalten (Erfolgschance gering, da sich kaum ein Unternehmen auf längere Zeit dazu verpflichten wird)
  • Arbeiten finden, die während der Familienzeit auch von zu Hause aus erledigt werden können (ist heute organisatorisch und technisch gut realisierbar; hat den Vorteil, dass Mama „am Ball bleiben“ kann)
  • Sein Wissen während der Auszeit à jour halten durch Fachbücher/-zeitschriften und/oder Weiterbildungen (siehe auch den Punkt oben; je länger die Berufspause, desto wichtiger!)
  • Vor dem Wiedereinstieg eine Standortbestimmung durchführen; insbesondere dann, wenn ein Berufswechsel vollzogen werden soll (die Chance nutzen, neue Wege zu beschreiten und bisher brach liegende Talente zu nutzen)
  • Eigenes Beziehungsfeld und so „Insiderwissen“ über offene Stellen nutzen (hier keine Hemmungen haben; wir Menschen helfen anderen Menschen in der Regel gern, wenn wir darum gebeten werden)
  • Flexibilität zeigen (eine klare Vorstellung davon zu haben, was man frau beruflich tun will ist wichtig; kann aber auch den eigenen Blick für andere Chancen und Gelegenheiten trüben)

(via Schweizer Ansichten)

5 Kommentare zu „Mamas Comeback – beruflicher Wiedereinstieg

  1. Eltern werden, im Beruf bleiben

    war der Claim eines unserer letzten Projekte zum Thema ‚Ãœbergangsmanagement Elternzeit – Beruf‘.

    Das Thema ‚Comeback nach der Familienphase‘ bekommt auch in Deutschland eine größere Bedeutung und die neuen gesetzlichen Regelungen zur Elternzeit zielen ja unter anderem darauf ab, qualifizierte Frauen zu einer frühzeitigen Rückkehr an den Arbeitsplatz zu motivieren.

    Zu den Tipps:
    – Gespräche und Absprachen vor und während der Elternzeit zur Rückkehr bzw. zur Beschäftigung während der Elternzeit sind meiner Erfahrung nach sehr sinnvoll. Chefs die Personal abbauen wollen/ müssen, sind daran natürlich wenig interessiert, aber Beharrlichkeit zahlt sich aus.
    – eine Beschäftigung während der Elternzeit, von zu Hause aus oder als Urlaubs- und/oder Krankheitsvertretung führt in jedem Fall dazu, dass Frau am Ball bleibt und nicht ‚aus den Augen aus dem Sinn‘ in Vergessenheit gerät.
    – berufliche Qualifizierung während der Elternzeit/ Familienphase ist immer von Vorteil. Wir haben das Thema bereits 1994 auf die Tagesordnung gesetzt und führen seitdem Angebote durch, die inzwischen europaweit nachgeahmt werden.
    – Zu wissen was Frau will, ein eigenes Konzept für den Wiedereinstieg, damit können auch zögernde Chefs überzeugt werden.
    – Die Familienphase nutzen, um über die eigene berufliche Entwicklung nachzudenken, eventuell eine Neuorientierung vornehmen und neue Chancen nutzen, das geht am besten mit kompetenten GesprächspartnerInnen.

    Einen guten Ãœberblick über unseren Ansatz gibt es auf der Website unseres ausgelaufenen Projekts http://www.gendernet.de

  2. Sehr gute Vorschläge… allerdings wundert es mich ein wenig, dass der Trend immer mehr dahin geht, dass die Frauen zwar eine berufliche Auszeit nehmen, aber eigentlich weiterarbeiten, um den Job nicht zu verlieren. Das geht dann sowohl zum Nachteil der einen, als auch der anderen Seite aus.

    Ist das nicht auch – naja sage ich mal – erschreckend?
    Zugegeben, notwendig ist es heutzutage; aber jeder Teleworker weiß, dass nebenbei zuhause arbeiten eine extreme Belastung ist und insbesondere eine ganz junge Familie erheblich belastet.

    Oder?

  3. nebenbei zuhause arbeiten eine extreme Belastung ist und insbesondere eine ganz junge Familie erheblich belastet.

    So 1:1 könnten wir (besser: meine Frau) das nicht bestätigen.

    Wir gehören zu den „späten Eltern“. Wir haben es uns lange und gut überlegt, ob wir Kinder wollen. Als wir uns dann dafür entschieden haben und unsere Nathalie zur Welt kam, war meine Frau 34, ich 37. Meine Frau also mittendrin im erfolgreichen (weil befriedigenden) Berufsleben. Für sie war aber trotzdem klar: sie wollte keine Erwerbstätigkeit mehr ausser Haus (sondern sich um unsere Tochter kümmern und das auch geniessen).

    Es hat sich ihr (mehr durch Zufall) die Chance geboten, für ein Kleinunternehmen gewisse Arbeiten von zu Hause aus zu erledigen. Manchmal tagsüber, wenn unsere Kleine schlief, manchmal abends. Für sie ist es eine willkommene Abwechslung zum (damaligen) „Windel-Alltag“ und noch immer eine ebenso willkommene Möglichkeit, ihr Know-how à jour zu halten.

    Als Belastung haben das weder meine Frau noch ich je gesehen. Im Gegenteil: es war eine echte Bereicherung für den Alltag.

  4. Wo geht der Trend hin?

    ich denke der Trend geht dahin, dass sich Mann und Frau, Vater und Mutter die anstehenden Erwerbs- Familien- und Hausarbeiter partnerschaftlich aufteilen.

    Oder wie es unsere Familienministerin kürzlich ausdrückte, ‚die Männer, für die Erwerbs- und Hausarbeit gleichwertig ist, sind keine Weicheier, sondern die Trendsetter der Gesellschaft.‘

    Wer mehr wissen möchte: http://www.vaeter-und-karriere.de

    Zum Thema tele … im Rahmen unserer Projekte haben wir auch Telelearning Seminare, wie es Ende der 90er Jahre noch hieß, angeboten. Auf diesem Wege haben junge Mütter in den Zeiten, als die Kinder schliefen bzw. die Partner zuhause waren, einen Berufsabschluss gemacht. Das war anstrengend, hat aber trotzdem Spaß gemacht und war auch eine Bereicherung!

  5. Zwischenbemerkung @ Hans-Georg Nelles
    Ich lese das Väter-Blog immer und gerne! Und für eine gute Sache setze ich mich auch gerne ein. Aber ich bitte Sie um etwas mehr Zurückhaltung mit Werbung für Links auf die eigenen Seiten. Danke.

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